Anschlag in Raqqa: Angriff auf die Einigkeit der Völker

In Raqqa sind gestern neun Menschen bei Selbstmordanschlägen ums Leben gekommen. Der Angriff gilt dem Willen und der Einigkeit der Völker, sagen arabische Scheichs aus der Region.

Bei einem doppelten Selbstmordanschlag in der nordsyrischen Stadt Raqqa sind gestern neun Menschen ums Leben gekommen, neun weitere Menschen wurden verletzt. Die Nachrichtenagentur ANHA hat arabische Scheichs aus der Region nach ihrer Meinung zu der blutigen Tat gefragt.

Scheich Mihemed Nor al-Sib vom Stamm der al-Beridj verurteilte den Anschlag, der der Zivilbevölkerung von Raqqa galt. „Nach dem großen Sieg der QSD in al-Bagouz sind dunkle Kräfte auf den Plan getreten, um die Stabilität in der Region und die Geschwisterlichkeit der Völker zu erschüttern“, erklärte er und verwies darauf, dass die Türkei ihre Finger mit im Spiel habe: „Der türkische Staat hat mit der Niederlage des IS und bei den Kommunalwahlen in der Türkei einen schweren Schlag erlitten. Aus diesem Grund hat er seine Proxys aktiviert und die Geschwisterlichkeit der Völker angegriffen.“

Scheich Mihemed Tirki al-Suan vom Stamm der al-Sebkhe vertritt die Ansicht, dass der Anschlag von „gewissen Kreisen“ ausgegangen ist, denen die sichere Atmosphäre in der Region missfällt und die aus dem Ausland unterstützt werden. Der Angriff habe auf die Einigkeit der Völker abgezielt, unter den Menschen solle Angst geschürt werden, erklärte er. Die Explosionen seien zu einer Zeit erfolgt, in der immer mehr Menschen in die Stadt zurückkehren wollten und das Leben neu aufgebaut werde, sagte al-Suan und fügte hinzu: „Wir werden uns dadurch nicht einschüchtern lassen. Wir werden jetzt noch mehr kämpfen, um in ganz Syrien ein demokratisches System aufzubauen.“