Ankara lässt Efrîns Olivenernte nach Spanien verkaufen

Zum Verkauf der Oliven Efrîns nach Spanien hat der türkische Staat die Dschihadisten und die sogenannten „lokalen Räte“ ein Protokoll unterzeichnen lassen. Dem Protokoll zufolge sollen die Oliven für 22 Millionen Dollar verkauft werden.

Nachdem 80 Prozent der ansässigen Bevölkerung durch den türkischen Staat und seine dschihadistischen Milizen aus dem nordsyrischen Kanton Efrîn vertrieben worden ist, wurde die Olivenernte in den letzten Wochen systematisch von den Besatzungstruppen geraubt und soll nun nach Spanien verkauft werden.

Der ANF-Redaktion liegt ein entsprechendes Protokoll vor, in dem der Verkauf der Oliven nach Spanien vorbereitet wird. Das Protokoll wurde von den von Ankara eingerichteten „Lokalräten“ und den von der Türkei gesteuerten Milizen unterzeichnet.

Treffen unter MIT-Überwachung

Zuverlässige Quellen unserer Agentur berichten, dass durch die Protokolle ein Deckmantel geschaffen werden soll, unter dem die Plünderung der Oliven legalisiert wird. Die grundliegende Entscheidung zur Plünderung der Oliven wurde offenbar im September auf einem Treffen zwischen dem MIT, dem Verantwortlichen des regionalen FSA-Hauptquartiers, Haitham al-Afisi und einer Delegation der sogenannten FSA gefällt. Demnach wurde entschieden, die Olivenhaine in den Händen der FSA den „Lokalräten“ zu übergeben. Sie sollen gegen einen Anteil an den Zolleinnahmen dazu gebracht worden sein, das gemeinsame Protokoll zu unterzeichnen.

Oliven werden nach Spanien verkauft

Desweiteren wurde entschieden, dass die FSA die Oliven nach Hatay bringen lässt, sie dort verarbeitet werden und dann nach Spanien weiterverkauft werden. Die FSA versuchte dieses Treffen und den Verkauf der Oliven so geheim wie möglich zu halten. In Cindirês soll ein Grenzübergang für den Transport der Oliven eröffnet werden, dessen Einkommen vollkommen in die Taschen der FSA fließen wird.

22 Millionen Dollar für die Dschihadisten

Das Gesamtvolumen der Einkünfte des türkischen Staates aus dem Verkauf von aus Efrîn geraubten Oliven dürfte bei rund 80 Millionen Dollar liegen. Nach dem Protokoll, das unter Aufsicht des Efrîn-Verantwortlichen vom MIT, den Führern der Dschihadisten und Vertretern der „Lokalräte“ unterzeichnet wurde, soll die FSA gegen 22 Millionen Dollar die Olivenernte vollständig den sogenannten lokalen Räten übergeben. Außerdem wird ihnen der Boden der geflohenen Bevölkerung, also 80 Prozent des Landes in Efrîn übertragen.

Geld wird bei Postbank und Ziraat Bank angelegt

Dem Protokoll nach werden die Einnahmen der „lokalen Räte“ bei der türkischen Postbank PTT und der Ziraat Bank angelegt.

Text des Protokolls

Der Inhalt des zwischen den „Lokalräten“ und den als Freie Syrische Armee bezeichneten türkeitreuen Milizen vereinbarten Protokolls lautet:

„Protokoll

Ziele: „Das Ziel dieses Protokolls ist die Organisierung der Olivenernte in den Jahren 2018-2019 in den im Rahmen der Operation Olivenzweig den Terroristen der PKK-PYD-YPG abgenommenen Gebieten Afrin, Bilbil, Cindires, Mabatli, Şera, Raco und Şeyhhedit.

Möglichkeiten:

Dieses Protokoll ist darauf ausgerichtet Probleme, die im Rahmen der Rollen und Aufgaben der Freien Syrischen Armee und der lokalen Räte bei der Olivenernte und der Olivenölproduktion in der Region in den Jahren 2018-2019 auftreten können, zu lösen.

Die Parteien:

Die lokalen Räte vertreten die Bevölkerung von Afrin, Bilbil, Cindires, Mabatli, Şera, Raco und Şeyhhedit. Die Gruppen in der Region werden vom Regionalverantwortlichen des Hauptquartiers der FSA Haitham al-Afisi und von den Anführern der bewaffneten Gruppen vertreten.

Verantwortlichkeiten:

Verantwortlichkeiten der lokalen Räte:

a – Die Lokalräte bestimmen die Anzahl der Anteile, die Höhe der Anteile der Personen und ähnliche Themen.

b – Sie bestimmen die Einrichtung von Steuereinzugszentren, die Ernennung von Beamten und die Anlage der sich erhöhenden Steuern bei der PTT und der Ziraat Bank.

c - Die Lokalräte zahlen für die Sicherheit in der Region 22.000 000 Dollar an die Freie Syrische Armee.

d – Sie stellen den Abschluss der Ernte bis zum 15. Februar 2019 sicher. Die Erntemethoden werden die Parteien bestimmen.

z – Besitzer und Arbeiter, die ihre Olivenölfabriken reparieren oder verbessern wollen, wenden sich an das Humanitäre Koordinationszentrum IYKM [Wird vom türkischen Vizegouverneur der Provinz Gaziantep geleitet].

w- Das Einkommen aus allen verlassenen Olivenhainen wird der Gemeinschaft zugutekommen.

Verantwortlichkeiten der zur Freien Syrischen Armee gehörigen Gruppen:

a- Die Gruppen der Freien Syrischen Armee müssen alle Olivenhaine den Lokalräten übergeben.

b- Die Gruppen der Freien Syrischen Armee müssen die Bauern vor der PKK-PYD-YPG und den anderen Terroristen schützen. Die Einbringung der Ernte durch die Bauern muss mit allen Mitteln ermöglicht werden.

c- Sie sollen nicht in die Arbeit der Steuerbeamten intervenieren, diese jedoch unterstützen.

Komitee zur Lösung von Problemen:

Wenn es bei der Umsetzung der Protokolle Schwierigkeiten geben sollte, dann werden drei Personen unter dem Vorsitz des Vorsitzenden der Humanitären Hilfseinrichtung von Afrin, dem MIT-Verantwortlichen für Efrîn und dem Vorsitzenden des Hauptquartiers der Freien Syrischen Armee Probleme zu lösen versuchen.

Den Entscheidungen des Lokalrates von Afrin müssen alle Parteien gehorchen.

Verschiedene Vorbehalte:

1 – Diese Protokoll wurde zu Lösung aller Probleme verfasst. Aufgrund der Paragraphen des Protokolls kann niemand Eigentum einfordern. Eigentumsfragen sind nicht Gegenstand dieses Protokolls.

2. Wenn es um Eigentumsfragen geht, dann ist der Weg vor Gericht offen, aber die letzte Entscheidung trifft das Komitee.

3- Wenn das zur Olivenernte 2018-2019 erarbeitete Protokoll von beiden Seiten für angemessen befunden wird, dann kann es auch in den folgenden Jahren in Kraft bleiben.

Ausführung:

Das Protokoll tritt mit dem Datum der Unterschrift in Kraft


Doğan Süleyman (12. Division der Fatih-Sulta- Mehmet-Brigade)

Mukadim Zuhir (Vorsitzender der 121. Brigade)

Wail Fridil (Vorsitzender der 122. Brigade)

Mihemed Dawud (Vorsitzender der 123. Brigade)

Hisham Ehmed (Vorsitzender der 12. Division)

Neqib Abdulnasil Abu Celal (Vorsitzender der 14. Division)

Raid Selim Sirsi (Vorsitzender der 141. Division)

Malik Casim (Vorsitzender der Sultan-Sulaiman-Schah-Brigade)

Muqadim Fehed Huyid (Vorsitzender der 143. Division)

Hesen Hac Elî Xeyriye (Suqour al- Shamal)

Mihemed Reslam (Vorsitzender der 145. Brigade)

Rail Hisên Himadî (Vorsitzender der 146. Brigade)

Haldun Cemil Midur (Verantwortlicher von Faylaq al-Sham)

Neqib Elî Mihemed Hisen (Jabhat al-Wataniya)

Mihened Helef (Jabhat al-Sham)

Ehmed Micahid Himo (Ahrar al-Sham)

İsam Boysadi (Jaysh al-Islam)

Ela Biro (Jaysh al-Salam)

Mihemed Derî (51. Brigade)

Yamin Tilco (Faylaq al-Majd)

Mehmud Hac Hisen (Sultan-Murad-Brigade)

Mutasim Ebas (Al-Mu'tasim Brigade)

Seyf Bolat (Furqat al-Hamza)

Mutez Reslan (Jaysh al-Nukhba)

Fadi Omer (Jaysh al-Ahfad)

Rami Hoce (111. Brigade)

Abdulkerim Hesum (112. Brigade)

Husam Bekur (113. Brigade)

Firaz Basha (Muntasir-Billah-Brigade)

Sair Meruf (Samarkand-Brigade)

Mihemed Başa (122. Brigade)

Ahmed Ihsan Hashimi (Ahrar al-Sharqiya).“