Der selbstverwaltete Landkreis Ain Issa grenzt an die von der Türkei besetzten Gebiete in Nordostsyrien. Seit etwa einem Jahr leben die Menschen dort unter Angriffen der türkischen Luftwaffe und dem Einsatz schwerer Artillerie. Viele Menschen, unter ihnen Frauen und Kinder, wurden getötet, verletzt und vertrieben. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Angriffe besuchte die Nachrichtenagentur ANHA die Stellungen der kurdischen und arabischen Verteidiger*innen der Stadt und sprach mit ihnen.
„Die türkischen Truppen bringen Zivilisten um“
Kehreman Kobanê, Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), beschreibt die Skrupellosigkeit, mit der die türkischen Invasionstruppen vorgehen: „Der türkische Staat beschießt tagein tagaus die Dörfer Xoşan, Xalidiyê und Sidê. Dort leben Zivilisten, sie werden getötet, unter ihnen sind auch Kinder. Die Menschen werden in die Flucht gezwungen. Die Besatzer begehen mit diesen skrupellosen Angriffen Kriegsverbrechen. Sie werfen willkürlich Bomben, ohne auf die Zivilbevölkerung zu achten. Nicht nur Zivilisten sterben, alles Leben wird vernichtet. Die Tiere werden getötet, die Bäume niedergebrannt und die Häuser der Bevölkerung eingerissen. Die türkischen Milizen verüben Attentate auf zivile Fahrzeuge auf der M4.“
„Auch wenn es unser Leben kostet, wir werden unsere Stellungen nicht aufgeben“
Der arabische Kämpfer Mehmed Salih Ali berichtet, wie arabische und kurdische Kämpferinnen und Kämpfer gemeinsam an der Front bei Ain Issa stehen: „Die türkischen Milizen ermorden die Zivilbevölkerung und verletzen internationale Konvention. Jeden Tag nehmen die Angriffe zu und es findet immer wieder Beschuss mit Mörsergranaten und anderen schweren Waffen statt. Es ist unsere Aufgabe, die Zivilbevölkerung gegenüber den Angriffen dieser Milizen zu schützen und uns ihnen entgegen zu stellen. Auch wenn es unser Leben kostet, wir werden unsere Stellungen nicht aufgeben.“