Angriffe auf Efrîn in 2017
Chronologie der Angriffe des türkischen Militärs und mit ihm verbündeter Milizen auf Efrîn bis Oktober des Jahres 2017
Chronologie der Angriffe des türkischen Militärs und mit ihm verbündeter Milizen auf Efrîn bis Oktober des Jahres 2017
Das türkische Militär hat den Kanton Efrîn im letzten Jahr 576 mal angegriffen, dabei sind Dutzende Einwohner*innen der Region ums Leben gekommen, Dutzende wurden verletzt und es entstand großer Sachschaden an zivilen Siedlungen.
Tausende Olivenbäume wurden vom Militär vernichtet und ein Gebiet von 240 Hektar landwirtschaftlicher Fläche niedergebrannt.
Bei der Verteidigung durch die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG/YPJ und der Revolutionären Kräfte wurden 301 türkische Soldaten und Milizionäre getötet. Außerdem wurden etliche beim Angriff genutzte Militärfahrzeuge vernichtet. Es gab über das Jahr hinweg Dutzende Aufklärungsflüge und Überflüge von Kriegsflugzeugen.
Januar:
Am 12. Januar drang das türkische Militär 250 Meter in das Gebiet des Dorfes Ereb Cuma vor und vernichtete 600 Olivenbäume, am 16. Januar rückte es weitere 50 Meter vor.
Am 15. und 16. Januar baute das türkische Militär an der Grenze zum Dorf Qermeti in Şiye eine Mauer und vernichtete 4.014 Olivenbäume.
Am 22. Januar drang das türkische Militär in Bilbile in das Dorf Kurdo 300 Meter ein und begann eine Mauer zu bauen. Am 25. Januar drang das türkische Militär 600 Meter in das Gebiet des Dorfes Ekidama ein und zerstörte 200 Bäume.
Februar:
Am 6. Februar griff das türkische Militär und Milizen die Dörfer Qetme, Merenaz und Belun gleichzeitig an. Bei der Verteidigung des Dorfes wurden ein Fahrzeug der Milizen und ein Bulldozer vernichtet. Am folgenden Tag wurde ein weiterer Bulldozer der Milizen zerstört.
Am 8. Februar drang das türkische Militär in Bilbile in das Gebiet des Dorfes Kurdo vor und vernichtete 130 Bäume.
Am 10. Februar wurden die von der türkischen Armee an der Grenze festgenommenen Cemîl Ebdulqadir (16), Izet Şukrî (16) und Ehmed Kemal (25) aus Efrîn schwer gefoltert.
Am 28. Februar starben im Dorf Hezwan Kanton Şehba aufgrund einer vom türkischen Militär und seinen Milizen gelegten Mine Mihemed Ebdullah Xezma, Ehmed Xezma und das neun Monate alte Baby Emira Xezme. Fatma Hemdo und Hediya El Xawiye wurden durch die Explosion verletzt.
März:
Am 3. März griff das türkische Militär gemeinsam mit Milizen das Dorf Meranaz bei Şera an. Bei der Verteidigung durch die YPG wurde ein Mitglied der Milizen getötet.
Nach einer Erklärung der YPG vom 7. März waren 40 türkische Soldaten begleitet von Aufklärungsflügen in das Gebiet des Dorfes Ferferka im Gebiet Raco eingedrungen. Aufgrund der Intervention der YPG war ein türkischer Soldat verletzt und ein Aufklärungsfahrzeug des türkischen Militärs abgeschossen worden.
Am 21. März griff das türkische Militär verschiedene Dörfer im Kreis Şiye und Cindires mit Artillerie an. Dabei schlugen über 300 Artilleriegranaten in den Dörfern ein, es wurden vier Dorfbewohner verletzt.
Am 23. März besetzte das türkische Militär ein 11 Hektar großes Gebiet der Dörfer Baliye und Tobel in Bilbile. Dabei wurden 400 Olivenbäume und 120 andere Bäume vernichtet.
Am 27. März griff das türkische Militär die Dörfer Merenaz, Mlikiye und Velat El Qadi an. Bei der Verteidigung zerstörte die YPG einen Panzer der Türkei.
Am 30. März griffen das türkische Militär und Milizen das Gebiet Şehba an. Bei der Verteidigung durch die Revolutionären Kräfte wurde 5 Milizionäre getötet und 40 verletzt. Am folgenden Tag griffen sie die Dörfer Sed El-Şehba, Qol Sıruc, Um Hoş, Eyn Deqne, Til Rifat und Şex İsa an. Die Revolutionären Kräfte vernichteten bei der Verteidigung einen Pickup mit schwerem Maschinengewehr.
April:
Am 4. April griffen Milizen Dörfer in Şehba an. Die Revolutionären Kräfte schlugen den Angriff zurück und ein Fahrzeug der Milizen wurde zerstört.
Am 5. April griffen in Mari und Til Malid stationierte Milizen des türkischen Militärs die Dörfer Um Hoş, Qol Süruc, Til Mediq, Semoqe und Hisiye unter anderem mit Panzern an. Bei der Verteidigung durch die Revolutionären Kräfte wurden sieben türkeitreue Milizionäre getötet.
Am 11. April griff das türkische Militär das Dorf Um Hoş in Şehba mit Artillerie an. Durch die Bombardierung wurden vier Personen verletzt.
Am 15. April beschoss das türkische Militär im Dorf Baliya von Bilbile und verletzte den Bewohner Horo Mihemed mit zwei Einschüssen an den Beinen.
Am 18. April griffen türkeitreue Milizen in Şehba die Dörfer Sed El Şehba, Hisiye, Um Hoş, Zoyan, Herbel und Şex İsa an. Die Revolutionären Kräfte verletzten bei der Verteidigung neun Milizionäre.
Am 26. April griffen türkeitreue Milizen in Şehba die Dörfer Wehşiye, Sed El Şehba, Til Cican, Hesiye, Til Mediq, Herbel, Til Rifat, Şex İsa, Werdiye, Hesacik, Eyn Dewne und Minix an. Die Revolutionären Kräfte verletzten bei der Verteidigung elf Milizionäre.
Am 27. April griff das türkische Militär Dörfer bei Şiye und Cindires an. Bei der Verteidigung durch YPG und YPJ Kräfte wurden 17 Milizionäre getötet und zwei Stützpunkte und ein Panzer des türkischen Militärs zerstört.
Am 28. April griff das türkische Militär die Station von Avrin FM Radio mit Artillerie an. In Folge des Angriffs musste die Radioausstrahlung eingestellt werden.
Mai:
Am 1. Mai griffen Milizen des türkischen Staates das in Efrîn befindliche Flüchtlingslager Rubar an. Aufgrund der Artillerieeinschläge in das von 5.000 Flüchtlingen bewohnte Lager wurden vier Flüchtlinge verletzt und es kam zu Sachschäden.
Am 3. Mai griffen türkeitreue Milizen in Şehba die Dörfer Semoqe, Til Mediq an Hise an. Die Revolutionären Kräfte töteten bei der Verteidigung drei Milizionäre.
Am 5. griffen türkeitreue Milizen nochmals Dörfer in Şehba an. Die Revolutionären Kräfte töteten bei der Verteidigung acht Milizionäre.
Am 13. Mai griffen türkeitreue Milizen in Şehba die Dörfer Um Hoş, Til Mediq, Semoqe und Hise mit Artillerie an. Bei dem Angriff wurde ein Bewohner getötet und fünf weitere verletzt.
Am 14. Mai griffen türkeitreue Milizen vom Dorf Kelcebrin aus die Dörfer Herbel, Um Hoş, Semoqe, Şex İsa und Qolserc in Şehba an.
Am 21. Mai griffen in der Semane Burg stationierte türkeitreue Milizen das Dorf Iska in Efrîn Şerawa an. Bei der Verteidigung durch die YPG/YPJ wurden drei türkeitreue Milizionäre getötet und sechs verletzt.
Am 24. Mai haben im Kreis Mari stationierte türkeitreue Milizionäre die Şehba-Region angegriffen. Die Revolutionären Kräfte antworteten auf die Angriffe.
Am 26. Mai griffe türkeitreue Milizen erneut das Dorf Iska in Efrîn Şerawa an. Bei der Verteidigung durch die YPG starb ein Angreifer.
Am 29. Mai setzte das türkische Militär beim Dorf Diwa, das zu Efrîn Cindires gehört, Weizenfelder in Brand. Am 30. Mai griffen türkeitreue Milizen das Dorf an. Bei der Verteidigung durch die YPG starb ein Angreifer.
Juni:
Am 3. Juni griffen türkeitreue Milizen vom Dorf Basufane in Efrin Şerawa an. Bei der Verteidigung durch die YPG starb ein Angreifer. Am folgenden Tag kam es zu einem neuerlichen Angriff, bei dem vier türkeitreue Milizionäre verletzt wurden. Gleichzeitig griffen türkeitreue Milizen die Region Cindires an. Bei der Verteidigung starben zwei Angreifer.
Am 5. Juni versuchten türkeitreue Milizen die Dörfer Diwa und Celeme in Efrîn Cindires zu belagern. Die YPG/YPJ Kräfte bemerkten dies und intervenierten, dabei wurden zwei türkeitreue Milizionäre getötet und der Belagerungsversuch zerschlagen.
Am 7. Juni griffen türkeitreue Milizen Dörfer in Şehba an. Bei der Verteidigung durch die YPG wurde ein Fahrzeug der Angreifer vernichtet.
Am 8. Juni griffen türkische Armee zusammen mit türkeitreuen Milizen die Dörfer Minix und El Qemiye in Şehba und gleichzeitig das Dorf Qestel Cindo in Efrîn an. Bei der Verteidigung durch die YPG und die Revolutionären Kräfte wurden in beiden Gebieten zusammen 25 Angreifer getötet.
Am 13. Juni griffen in der Semane Burg stationierte türkeitreue Milizen das Dorf Basufane an. Bei der Verteidigung durch YPG und YPJ wurden mehr als 50 Angreifer getötet. Bei den Kämpfen wurden außerdem sieben Fahrzeuge vernichtet und große Mengen an Waffen und Munition beschlagnahmt. Einen Tag nach dem Angriff griff das türkische Militär die Regionen Til Rifat, Şex İsa, Um Hoş und Şex Hilal in Şehba an. Bei dem Angriff wurde ein Kind, Hemida El Selim, getötet und fünf Familienmitglieder verletzt.
Am 18. Juni griffen türkeitreue Milizen das Dorf Iska an. Bei der Verteidigung starben fünf Angreifer und sechs Milizionäre wurden verletzt.
Am 19. Juni versuchten türkeitreue Milizen das Dorf Til Mediq in Şehba zu belagern. Bei der Verteidigung durch die Revolutionären Kräfte wurden fünf Angreifer getötet, die restlichen zogen sich zurück.
Juli:
Am 3. Juli griffen in Azaz stationierte türkeitreue Milizen die zu Efrîn gehörigen Dörfer Qestel Cindo, Cilbire und Merenaz mit Artillerie an. Dabei wurden vier Bewohner verletzt. Am gleichen Tag brannte das türkische Militär 200 Hektar landwirtschaftliche Fläche in Şehba nieder. Ebenfalls am gleichen Tag griffen türkeitreue Milizen das Dorf Kefer Entun in Şehba mit Artillerie an. Dabei starben drei Einwohner*innen, acht weitere wurden verletzt.
Am 4. Juli griffen türkeitreue Milizen das Dorf Ehrez in Şehba mit Artillerie an. Dabei wurden zwei Bewohner*innen verletzt. Am gleichen Tag griffen türkeitreue Milizen Til Rifat und Şex İsa mit Artillerie an. Bei der Verteidigung durch die Revolutionären Kräfte wurden 13 Angreifer getötet.
Am 15. Juli griffen türkeitreue Milizen in Şehba Dörfer und Weiler an. Bei den Angriffen wurde der Einwohner Henan Doxan (30) getötet und Yamin Kewayi (19) verletzt.
Am 18. Juli griffen türkeitreue Milizen das Dorf Eyn Deqne in Şehba an. Bei der Verteidigung durch die Revolutionären Kräfte wurden 30 Angreifer, unter ihnen fünf türkische Soldaten getötet.
Am 27 . Juli versuchten türkeitreue Milizen in Şehba Dörfer zu belagern. Die Revolutionären Kräfte intervenierten, dabei wurden 16 türkeitreue Milizionäre getötet und der Belagerungsversuch zerschlagen.
Am 29. Juli griffen türkeitreue Milizen ein weiteres Mal Dörfer in Şehba an. Bei der Verteidigung wurden drei Angreifer verletzt und ein Fahrzeug getroffen.
August:
Am 2. August töteten türkische Soldaten vier Zivilist*innen an der Grenze von Rojava nach Nordkurdistan/Türkei. Am folgenden Tag verletzten türkeitreue Milizen in Efrîn Iska den Jugendlichen Sami Bazo.
Am 6. August griffen türkeitreue Milizen Şehba an. Bei der Verteidigung durch die Revolutionären Kräfte wurden ein Panzer und ein Fahrzeug mit Flugabwehrkanone zerstört.
Am 13. August griff das türkische Militär erneut das Rubar-Flüchtlingslager mit Artillerie an.
Am 14. August griff das türkische Militär Eyn Deqne an. Bei der Verteidigung durch die YPG/YPJ wurde ein Fahrzeug der Angreifer vernichtet und ein Aufklärungsflugzeug der türkischen Armee abgeschossen.
Am 23. August starb im Dorf Hesacik im Kanton Şehba der Einwohner Rewa Şexo aufgrund einer vom türkischen Militär gelegten Mine.
Am 29. August griff das türkische Militär das Zentrum von Efrîn mit Artillerie an. Dabei wurden sechs Zivilist*innen verletzt.
September:
Am 25. September griffen türkeitreue Milizen den Bedirxan-Gipfel bei Efrîn Cindires an. Bei der Verteidigung durch die YPG/YPJ wurde ein Kommandant der Angreifer getötet.
Am 26. September vernichtete das türkische Militär in Efrîn Raco 40 Olivenbäume.
Am 28. September vernichtete das türkische Militär in Efrîn Raco beim Dorf Şingile mehr als 70 Olivenbäume.
Oktober:
Am 5. Oktober vernichtete das türkische Militär beim Ausbau der Grenzmauer 150 Bäume.
Am 18. Oktober griffen türkeitreue Milizen die Umgebung des Dorfes Til Başur mit Artillerie an. Dabei wurden drei Einwohner*innen getötet.
ANHA | NÛRHAT HESEN