Angriffe auf Şêrawa nehmen zu

In den vergangenen zehn Tagen fanden mindestens 64 Artillerieangriffe auf Efrîn-Şêrawa statt.

Die Angriffe des türkischen Staates auf den Landkreis Şêrawa im besetzten Gebiet Efrîn reißen nicht ab. Am 1. Februar griffen die Besatzungstruppen die Dörfer Aqîbe, Bînê und Keştearê mit Artilleriegranaten an. Am 3. Februar wurden die Dörfer Soxanekê, Aqîbe, Bînê und Kefenaya Ziel der Angriffe. Dabei wurden mindestens 40 Artilleriegranaten abgefeuert. Bei dem Angriff starb der 65-jährige Ali Mele aus Aqîbe. Bei einem Angriff auf das Dorf Dêr Cemal starb ein syrischer Soldat und ein weiterer wurde verletzt.

Am 6. Februar wurde das Dorf Dêr Cemal erneut zum Ziel eines Angriffs. Dabei schlugen sechs Artilleriegranaten ein und es entstand Sachschaden. Seitdem gehen die Angriffe weiter.

Der Ko-Vorsitzende des Rats von Şêrawa, Ehmed Suleyman, kommentiert das Vorgehen gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA: „Was heute in Şêrawa passiert, ist nichts weiter als ein Versuch, die Zivilbevölkerung zu massakrieren. Auch heute wieder werden Zivilisten umgebracht.“ Er erinnerte an das Massaker von Tel Rifat. Am 2. Dezember 2019 hatte die türkische Armee ein schweres Massaker an Flüchtlingen aus Efrîn verübt, die in Tel Rifat im nordsyrischen Kanton Şehba Schutz suchten. Acht Kinder zwischen drei und 15 Jahren und zwei Erwachsene waren durch Artilleriebeschuss getötet worden.

Selwa Hemo aus Şêrawa verurteilt die Angriffe mit den Worten: „Die Weltöffentlichkeit verurteilt die Angriffe des syrischen Regimes auf Idlib und verschließt gleichzeitig die Augen vor dem, was der türkische Staat macht. Der türkische Staat hat in Tel Rifat acht unschuldige Kinder getötet. Warum schweigt man dazu? Der türkische Staat muss zur Verantwortung gezogen werden.“