„Angriff auf Efrîn erinnert an Genozid an den Suryoye“

Silêman Siteyfo erklärt in Qamişlo: „Heute findet in Efrîn der gleiche Genozid statt, wie ihn schon unsere Vorfahren erlitten haben.“

Die Familie von Silêman Siteyfo war gezwungen, sich nach dem Genozid des Osmanischen Reiches gegen die Suryoye (Aramäer*innen und Assyrer*innen) in Nordsyrien niederzulassen. Er sagt: „Heute findet der gleiche Genozid in Efrîn statt, wie ihn unsere Vorfahren damals schon erlitten haben.“

Der türkische Staat und das osmanische Reich haben im Laufe der Geschichte Genozide an verschiedenen Völkern der Region wie dem kurdischen, dem assyrischen, aramäischen, ezidischen und dem armenischen Volk verübt. Viele Familien, die diese Massaker überlebt haben, flohen in die nordsyrischen Provinzen und siedelten sich dort an.

Einer der Menschen, dessen Familie sich im nördlichen Syrien aufgrund des Völkermords des osmanischen Staates an den Suryoye, der auch Seyfo genannt wird, niederlassen mussten, ist Silêman Siteyfo. Siteyfo ist 1937 geboren und erinnert sich an die Gespräche mit seinem Großvater über den Genozid, den sie und andere christliche Minderheiten im Osmanischen Reich erlebt haben.

Er berichtet, fünf Onkel in dem Genozid verloren zu haben. Silêman lebt nun im Şerqi-Viertel von Qamişlo und sagt, dass die Angriffe des türkischen Staates auf Efrîn das gleiche sind wie die Genozide aus der Vergangenheit.

Silêman ist überzeugt davon, dass das Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher ethnischer und religiöser Herkunft in der Region eine Antwort auf die Jahrhunderte der Massaker durch den türkischen Staat darstellt. „Der türkische Staat hat massenhaft Suryoye ermordet, aber der Genozid war nicht erfolgreich. Heute leben hier Millionen Suryoye-Angehörige. Der türkische Staat will nun das gleiche Massaker und den gleichen Genozid in Efrîn begehen. Die Türkei tötet jeden Tag Zivilisten in Efrîn. Der IS hat seine Basen ebenfalls in der Türkei. Efrîn gehört den Menschen von Efrîn. Es ist nicht das erste Mal, dass die Türkei diese Völker grausam angegreift. Dieses Mal stehen die Völker jedoch gemeinsam gegen die Angriffe des türkischen Staates. Wir werden die Menschen in Efrîn nicht dasselbe Massaker erdulden lassen wie die Suryoye.“