Andauernde Angriffe auf Nord- und Ostsyrien

Die türkische Armee und ihre dschihadistischen Söldnertrupps setzen die vor drei Wochen gestartete Angriffswelle auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien fort. In zahlreichen Dörfern schlägt Artillerie ein.

Die türkische Armee und ihre dschihadistischen Söldnertruppen setzen die vor drei Wochen gestartete Angriffswelle auf die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien ununterbrochen fort. Auch am Samstag wurden wieder zahlreiche Ortschaften in der Region bombardiert, in einigen Dörfern kam es zu teils massiven Sachschäden. Ziel der Angriffe waren Dörfer von Efrîn bis nach Til Temir. Meldungen über menschliche Opfer liegen bislang nicht vor.

Im zerschlagenen Kanton Efrîn richtete sich die Aggression gegen den nicht vollständig besetzten Kreis Şêrawa. Eine türkische Kampfdrohne bombardierte das etwa 20 Kilometer südöstlich von Zentral-Efrîn gelegene Dorf Eqîbê (auch Aqibê). Das ganze Ausmaß des Sachschadens sei noch nicht absehbar, heißt es. Am Himmel über der Region sowie im angrenzenden Kanton Şehba kreisen türkische Aufklärungsdrohnen.

Aus Kobanê wurden Artillerieeinschläge in den Dörfern Cîşan, Koran und Merc Ismail gemeldet. Ob Menschen verletzt wurden, ist nicht bekannt. Die Gegend im Osten des Kantons grenzt an das besetzte Girê Spî (Tall Abyad) und wird immer wieder sowohl mit Ausgangspunkt Besatzungszone als auch von türkischem Staatsgebiet aus angegriffen.

In Til Temir konzentriert sich die Aggression der Besatzungstruppen auf die Ortschaft Tall al-Lubn, etwa 17 Kilometer im Westen der Stadt. Laut Meldung eines ANHA-Korrespondenten an der Frontlinie zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und türkisch-dschihadistischen Trupps werden die Angriffe mit Haubitzen durchgeführt.

Artillerieeinschläge in Minbic | Video: ANHA

Aus Minbic werden ebenfalls Bombardements gemeldet. Wie der Militärrat für die Region mitteilte, schlugen in der knapp 20 Kilometer nordwestlich vom Stadtzentrum gelegenen Ortschaft Saydiyah (auch Seyda) mindestens sieben Artilleriegranaten ein. Ersten Informationen nach soll es keine Verletzten geben. In Ain Issa kommt es ebenfalls zu schwerem Beschuss durch Besatzungstruppen. Dort sind bislang das am Rande des Stadtzentrums gelegene Geflüchtetencamp sowie Ziele entlang der Schnellstraße M4 von den Bombardements betroffen.