Anbauflächen in Kobanê von Drohne bombardiert

In einem Dorf bei Kobanê sind Anbauflächen von einer türkischen Drohne bombardiert worden.

Türkischer Staatsterror

Der türkische Staatsterror gegen die Demokratische Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) unter dem Deckmantel der „Terrorbekämpfung“ ging auch am Samstag weiter. In einer Ortschaft am östlichen Stadtrand von Kobanê hat eine Drohne landwirtschaftliche Flächen bombardiert. Dabei entstand Sachschaden in noch unbekanntem Ausmaß. Menschen wurden nach bisherigem Kenntnisstand nicht verletzt.

Die Attacke richtete sich gegen Anbauflächen, die zum Dorf Bexdikê gehören. Wie die Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) berichtete, erfolgte der Angriff, als mehrere Erntekräfte bei der Arbeit waren. Offenbar nur durch Glück sind sie einer Verletzung oder sogar dem Tod entgangen.

Die Zerstörung der ökonomischen Grundlage der Bevölkerung Nord- und Ostsyriens ist Teil der Vertreibungspolitik und ethnischen Säuberung des türkischen Staates. Bomben auf Ackerflächen, sodass die ohnehin mageren Ernten verbrennen, sind kein neues Phänomen in der türkischen Kriegsführung, sondern etablierte sich bereits in den ersten Jahren der Rojava-Revolution. Kaum beginnt die Erntezeit von Sommergetreide, brennen die landwirtschaftlichen Anbaugebiete ab. Mensch und Tier wird die Lebensgrundlage genommen.

Neu ist, dass für die Taktik der verbrannten Erde vermehrt Drohnen zum Einsatz kommen. In den vergangenen Jahren setzte die türkische Armee auf Artillerie- und Maschinengewehrbeschuss, dessen Quelle hauptsächlich Militärposten an der Grenze waren. Aus der türkischen Besatzungszone heraus werden ebenfalls Jahr für Jahr Attacken auf Anbauflächen in der DAANES verübt, um Flächenbrände zu entfachen.

Über 90 Drohnenangriffe seit Jahresbeginn

Primäres Ziel der fliegenden Killermaschinen des türkischen Staates in Nord- und Ostsyrien bleiben aber Menschen. Allein im laufenden Jahr hat der NATO-Staat Türkei mehr als 90 Drohnenangriffe auf die Gebiete der DAANES verübt, wie das Rojava Information Center (RIC) unlängst dokumentierte. Dabei wurden mindestens 26 Menschen getötet und weitere 25 verletzt. Der letzte tödliche Angriff ereignete sich am vergangenen Mittwoch, ebenfalls in Kobanê, das Ziel war ein Fahrzeug. Bei den beiden Insassinnen handelte es sich um eine Kommandantin der Frauenverteidigungseinheiten YPJ sowie um eine Kämpferin.