Amnesty International bestätigt türkische Angriffe auf Zivilisten

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die Angriffe des türkischen Militärs auf die Zivilbevölkerung des nordsyrischen Kantons Efrîn bestätigt.

In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht wirft die Menschenrechtsorganisation Amnesty International dem türkischen Militär Angriffe auf die Zivilbevölkerung von Nordsyrien vor. 

Demnach hat Amnesty International Interviews mit 15 Personen geführt, die in Efrîn und Azaz leben oder kürzlich von dort geflohen sind. Die meisten dieser Augenzeugenberichte über den wahllosen Beschuss von Wohngebieten seien mittels Videoanalysen durch Expertinnen und Experten von Amnesty verifiziert worden, heißt es in dem Bericht, der sich auch auf Angaben des Kurdischen Roten Kreuzes (Heyva Sor a Kurdistanê) stützt.

Lynn Maalouf, Forschungsleiterin für den Mittleren Osten bei Amnesty International, sprach ebenfalls von „zahlreichen Toten”. Weitere Hunderte Leben seien bedroht, sagte Maalouf.

Weiter heißt es in dem Bericht, dass „die Verwendung von Artillerie und anderen unpräzisen Waffen in dicht besiedelten Gebieten das in der Genfer Konvention verankerte Gebot der Unterscheidung militärischer und ziviler Ziele verletzt und daher völkerrechtlich verboten ist.”

Die von Amnesty in geringerem Umfang gegen die Volksverteidigungseinheiten erhobenen Vorwürfe, die kurdischen Kämpfer*innen würden zivile Ziele beschießen, wurden von den YPG bereits dementiert.