Am 19. Juli jährt sich die Revolution von Rojava zum neunten Mal. Die Kampagne Rise Up 4 Rojava, die Internationalistische Kommune und Young Internationalist Women rufen aus diesem Anlass unter dem Motto „We continue to Unite in Resistance” zur Teilnahme an Aktionstagen in Solidarität mit dem antifaschistischen Widerstand der Guerilla in den Bergen und der Bevölkerung in Nord- und Ostsyrien auf:
Am 19. Juli 2012 nahm das Volk in Kobanê ihr Schicksal in die eigenen Hände, verjagte die Schergen des Assad-Regimes und begann die eigene Selbstverwaltung aufzubauen. Am nächsten Tag, dem 20. Juli tat es ihnen das Volk in Efrîn gleich und in den kommenden Monaten folgte ihnen Schritt für Schritt das Volk in Cizirê. Seither sind neun Jahre vergangen.
Rojava ist ein Kampf für uns alle
In diesen neun Jahren war Rojava und ist weiterhin einer Vielzahl von Angriffen auf physisch-militärischer, ökonomischer, ideologischer, gesellschaftlicher, diplomatisch-politischer und psychologischer Ebene ausgesetzt. Rojava und die Freiheitsbewegung in den vier Teilen Kurdistans, trotz der schwierigen und komplizierten Situation und Bedingungen, hat sich in diesen neun Jahren als Bollwerk gegen den Faschismus bewiesen. Dem IS wurde sein Ende bereitet und eine selbstständige Linie gegen jegliche Vereinamungsversuche durch regionale und international-imperialistische Kräfte wurde verteidigt. Deswegen ist Rojava ein Kampf für uns alle, ein Zeichen der Hoffnung, ein Symbol dafür, dass, auch im 21. Jahrhundert noch, die Unterdrückten ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen und die eigene Geschichte von erfolgreichem Widerstand und Befreiung schreiben können.
Rojava ist eine Revolution für uns alle
Rojava hat sich als Revolution der Zukunft für ein freies Leben etabliert. In dieser sozialistischen Revolution des 21. Jahrhunderts ist Platz für alle. Heute leben hier, in einer seit hundert Jahren von Kolonialismus, Nationalismus und Rassismus zerrüttelten Region, Kurd:innen und Araber:innen, Armenier:innen und Assyrer:innen, Muslime und Christ:innen zusammen und versuchen, ihre Welt selbst neu zu gestalten. Rojava ist eine Revolution für uns alle, denn es zeigt den Weg nach vorne für Frauenbefreiung, ökologisches Wirtschaften und selbstbestimmte Basisdemokratie. Rojava ist der Beweis, dass der Kapitalismus nicht das „Ende der Geschichte“ ist, sondern dass wir selber die Geschichte weiterschreiben und den Kapitalismus überwinden können.
Efrîn, Serêkaniyê, Heftanîn, Metîna, Zap und Avaşîn – Antifaschistischer Widerstand
Rojava und die Revolution in Kurdistan ist bedroht, weil es, so klein es geographisch auch sein mag, das Bestehende in Frage stellt und eine klare Alternative aufzeigt. Den Imperialisten und den Faschisten ist die Revolution in Kurdistan mittlerweile mehr als nur ein Dorn im Auge. Für sie stellt sie eine große Gefahr dar, vor der sie sich fürchten. Vor diesem Hintergrund tun sie alles in ihrer Macht stehende, um die Garantie der Revolution, die PKK und die Guerilla, auszulöschen. Der Angriff des türkischen Faschismus auf die befreiten Berge der Medya-Verteidigungsgebiete ist ein Angriff auf alle Errungenschaften der Revolution. Sowie die Revolution in Rojava weiterhin an den Frontlinien zu Efrîn, Serêkaniyê und Girê Spî verteidigt wird, so wird sie heute vor allem in Metîna, Zap und Avaşîn verteidigt.
Die Guerilla, das Volk und internationale Solidarität
Der Sieg über den Faschismus, der die Völker der Region terrorisiert und Kurdistan besetzt und kolonisiert hält, liegt nicht in weiter Ferne. Dieser Sieg ist heute und jetzt möglich, wenn wir erkennen, dass es keinen Unterschied zwischen der Guerilla und Rojava gibt, sondern das jeder Angriff auf die Guerilla ein Angriff auf Rojava ist. Die Guerilla, das Volk in Nord- und Südkurdistan, sowie in Rojava leisten heldenhaften Widerstand. Ein Widerstand gegen Faschismus und Kolonialismus, ein Widerstand für Selbstbestimmung und ein freies und würdevolles Leben. Dementsprechend müssen auch wir die Revolution in Rojava, welche wir 2014 zu Zeiten Kobanês, 2018 zu Zeiten Efrîns und 2019 zu Zeiten Serêkaniyês international mitverteidigt haben, auch heute international verteidigen, indem wir uns solidarisch an die Seite der Guerilla stellen und den Faschismus bekämpfen, wo auch immer er uns begegnet.
Zum 9. Jahrestag der Revolution in Rojava, mit dem Geist des heldenhaften Widerstandes der Guerilla jetzt gerade in Metîna, Zap und Avaşîn rufen wir euch dazu auf den türkischen Faschismus, seine Institutionen und internationalen Stützen zu stören, zu blockieren und zu besetzen.
Lasst uns vom 17. bis 19. Juli überall in Solidarität mit dem Widerstand der Guerilla, in Freude über den Geburtstag der Revolution, und in Hass dem Faschismus gegenüber auf die Straße gehen und sowohl unserer Wut als auch unserer Freude auf kreative Weise freien Lauf lassen; besonders mit kreativen Aktionen gegen die Tourismusindustrie am 19. Juli!
Konzept für die Aktionstage zum Jahrestag der Revolution in Rojava
Aktionstage: 17. bis 19. Juli 2021
Motto: We continue to Unite in Resistance; Smash Turkish Fascism
Hashtags: #UniteInResistance | #SmashTurkishFascism | #RiseUp4Rojava | #RiseUp4Kurdistan | #DefendKurdistan
Hauptfokus: Errungenschaften neun Jahre Revolution; Die Guerilla ist der Garant zur Verteidigung der Revolution in Rojava und überall
Ziel und Plan:
-> 17. und 18. Juli: Demonstrationen und Soli-Aktionen überall zur Begrüßung der Revolution und des Widerstandes der Guerilla
Stuttgart: 17. Juli, 15 Uhr Lautenschlagerstr.
Dresden: 18. Juli, 13 Uhr Altmarkt
Frankfurt: 18. Juli, 13 Uhr Saalbau Gallus
-> 19. Juli: Dezentrale Aktionen gegen türkischen Faschismus – mit Hauptfokus auf die Tourismusindustrie