Ain Issa weiterhin unter Artilleriefeuer
Die Angriffe türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen auf die nordsyrische Kleinstadt Ain Issa halten mit unverminderter Schärfe an.
Die Angriffe türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen auf die nordsyrische Kleinstadt Ain Issa halten mit unverminderter Schärfe an.
Die Angriffe der türkischen Armee und dschihadistischen Hilfstrupps auf die Kleinstadt Ain Issa im Norden von Syrien halten mit unverminderter Schärfe an. Auch in der Nacht zum Montag sowie am Sonntagabend ist in zivilen Siedlungsgebieten Artillerie eingeschlagen.
Wie vor Ort berichtet wurde, haben Besatzungstruppen die zwei Kilometer östlich des Stadtzentrums gelegenen Dörfer Mişerfa (Mushairefah) und Cehbel (Jabal), die internationale Verkehrsstraße M4 sowie die Getreidesilos über mehrere Stunden unter Dauerfeuer genommen. Angaben über menschliche Verluste liegen nicht vor.
In der Nähe der Silos befindet sich einer der russischen Beobachtungsposten, die erst kürzlich im Zuge der zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD), dem Regime in Damaskus und Russland erzielten Einigung zur Überwachung der türkischen Aggression und Verstößen gegen das im Herbst 2019 vereinbarte Waffenstillstandsabkommen errichtet wurde. Eine Reaktion von Seiten russischer Truppen erfolgte offenbar nicht.
Aufnahmen vom Sonntagabend, 27. Dezember 2020
Seit Wochen wird Ain Issa täglich von den türkischen Invasionstruppen angegriffen. Die Kleinstadt liegt südlich der türkischen Besatzungszone und ist als Verbindungsglied zwischen den selbstverwalteten Regionen Euphrat (Kobanê) und Cizîrê von strategischer Bedeutung. Die Angriffe zielen offenbar darauf ab, die Bevölkerung mürbe zu machen und vor der eigentlichen Invasion in die Flucht zu treiben. Viele Menschen haben die Stadt bereits verlassen, um sich und ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Sicherheit gibt es jedoch auch in anderen Gegenden im Autonomiegebiet nicht. Die Auffanglager für Vertriebene sind überlaufen, die Versorgungslage ist prekär. Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien erhält fast gar keine Unterstützung von außen.