AI: Ankara muss Rechtsverletzungen in Efrîn sofort beenden

Amnesty International (AI) weist auf die schweren Menschenrechtsverletzungen in Efrîn hin und spricht davon, dass die „türkische militärische Besatzung“ für diese die Verantwortung trägt.

In dem von Amnesty International veröffentlichten Bericht heißt es, dass unter anderem die „mehrheitlich von der Türkei ausgestatteten bewaffneten Gruppen viele verschiedene Menschenrechtsverletzungen begehen.“ Der Bericht des in Beirut ansässigen Syrien-Teams von Amnesty International beruft sich auf 32 Interviews, die das Team zwischen Mai und Juli 2018 mit Einwohnerinnen und Einwohnern von Efrîn und mit Vertriebenen geführt hat.

In dem Bericht wird davon gesprochen, dass die „türkischen bewaffneten Kräfte die Augen vor diesen Rechtsverletzungen, wie willkürlichen Festnahmen, Verschwindenlassen, Plünderungen und Erpressungen, verschließen.“

Außerdem verhinderten die türkischen Besatzungskräfte und Milizen den Schulbesuch Tausender Kinder und Jugendlicher, da sie die Schulen besetzt halten.

Die Direktorin des Mittelostbereichs von AI, Lynn Maalouf, kommentierte: „Die militärische Offensive und Besatzung durch die Türkei hat das Leid der Bewohnerinnen und Bewohner von Efrîn, die bereits seit Jahren einen blutigen Konflikt durchleben, noch verschlimmert. Wir hörten erschreckende Berichte über Menschen, die von syrischen bewaffneten Gruppen festgenommen, gefoltert oder gewaltsam zum Verschwinden gebracht wurden. Die türkischen Streitkräfte unternahmen offensichtlich nichts dagegen“.

Die Organisation forderte ein sofortiges Ende der Rechtsverletzungen und wies darauf hin, dass die „Besatzungskraft“ Türkei für das, was in Efrîn geschieht, verantwortlich ist.

Zuvor hatte bereits Human Rights Watch die Menschenrechtslage im türkisch besetzten Efrîn scharf kritisiert.