„Acker bleibt!“ in Solidarität mit kurdischem Befreiungskampf

Die Aktionsgruppe „Acker bleibt!“, die seit über einem Jahr einen Acker am Rande der nordhessischen Gemeinde Neu-Eichenberg besetzt, hat dem kurdischen Befreiungskampf ihren Beistand und ihre Solidarität ausgesprochen.

„Der kurdische Freiheitskampf steht für den Aufbau einer Gesellschaft jenseits der kapitalistischen Moderne. Jenseits von Zerstörung der natürlichen Grundlagen dieser Erde und hin zu einer bedürfnisorientierten Gesellschaft. Die Freund*innen in Kurdistan kämpfen für den Erhalt ihrer auf gesellschaftlichem Eigentum aufbauenden Freiheiten.“ So beginnt eine Grußbotschaft der Aktionsgruppe „Acker bleibt!“ an die kurdische Freiheitsbewegung, in der die Aktivist*innen ihren Beistand und ihre Solidarität mit Kurdistan zum Ausdruck bringen. Die türkische Armee hat Mitte Juni eine Luft- und Bodeninvasion in Südkurdistan (Nordirak) gestartet. Im Rahmen der Besatzungsoperation sind zahlreiche Dörfer entvölkert worden, mehrere Zivilisten sind ums Leben gekommen. Die kurdische Guerilla ist die einzige Kraft, die aktiv Widerstand gegen die Angriffe leistet.

„Genau wie wir vom Acker sehen die Freund*innen in Kurdistan, wie Boden verbrannt, zerstört und der gesellschaftlichen Kontrolle entzogen wird. Ganz konkret verteidigen wir hier fruchtbaren Ackerboden gegen Großinvestor*innen. Dabei sieht sich der besetzte Acker im gleichen Kampf um die Grundlagen einer feministisch-demokratischen und ökologischen Welt.“ Nach den Angriffen auf Şengal und die Qandîl-Berge sei es für jeden demokratischen Menschen auf der Welt an der Zeit, Stellung zu beziehen, fordert Acker bleibt!. Seit Mai 2019 halten die Mitglieder der Aktionsgruppe einen Acker am Rande der nordhessischen Gemeinde Neu-Eichenberg (Werra-Meißner) besetzt, um die Versiegelung von Ackerböden auf einer Fläche, die rund hundert Fußballfeldern entspricht, zu verhindern.

„Es ist Zeit sich im globalen Kontext zu betrachten und uns klar zu machen, welche Verantwortung wir als deutsche Bevölkerung haben. Auch aus Deutschland kommen das Geld und die Waffen, mit dem das türkische Regime ihren Krieg führt. Nur wenn hier die Räder stillstehen, kann in Kurdistan Frieden eintreten. Wir verurteilen die völkerrechtswidrige Invasion der Qandîl-Berge und rufen dazu auf, nicht passiv zu sein, sondern sich wild, kreativ und liebevoll am Aufbau einer lebenswerten Zukunft zu beteiligen.

Denn wie unsere Freund*innen aus den Bergen sagen: Widerstand ist Leben! Leben das weder zerbombt noch betoniert werden darf! Wir rufen dazu auf, sich am 19. und am 20. Juli an den Aktionstagen gegen den Angriffskrieg weltweit zu beteiligen. Hoch die transkontinentale Solidarität!“