Am 20. Januar jährt sich die türkische Invasion von Efrîn in Rojava zum fünften Mal. Anlässlich des bevorstehenden Jahrestages erklärt die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES), der Kampf für die Befreiung von Efrîn und der anderen von der Türkei besetzten Gebiete sei von essentieller Bedeutung.
„Am 20. Januar jährt sich zum fünften Mal der Beginn der Angriffe des türkischen Staates auf Efrîn“, erklärt die AANES. „Mit diesem Angriff wurde das demokratische Projekt ins Visier genommen und gleichzeitig die Absicht des türkischen Staates, Syrien zu besetzen und seine vergangene Position neu zu beleben [gemeint ist der Osmanische Imperialismus] offenbart.
Die Besetzung von Efrîn war das Ergebnis eines Deals, der leider noch nicht abgeschlossen ist. Die Veränderung der demografischen Struktur der besetzten Gebiete und die Unterstützung des Terrorismus widerlegen die Behauptung, dass der Bevölkerung Syriens geholfen werde. Es ist eindeutig, dass dadurch versucht wird, die Krise in Syrien zu vertiefen. Die Situation zeigt, dass die Kräfte und Parteien hinter diesem Deal noch weitere Vereinbarungen auf Kosten der Bevölkerung von Syrien treffen.
„Seit fünf Jahren werden alle Arten von Verbrechen begangen“
Trotz all dieser Entwicklungen geht das Leiden der syrischen Bevölkerung, insbesondere der von ihrem Land vertriebenen Menschen, weiter. Der fünfte Jahrestag der Angriffe des türkischen Staates auf Efrîn steht bevor. Unter falschen Vorwänden wollte der türkische Staat seine Besatzung in Syrien ausweiten, Druck aufbauen, den Terrorismus unterstützen und Stabilität und Verständigung verhindern.
Efrîn, wo Stabilität erreicht worden war und Tausende von Binnenflüchtlingen Zuflucht gefunden hatten, ist seit fünf Jahren selbst von Unterdrückung, Terror und Besatzung betroffen. Im besetzten Efrîn finden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und gegen die Kultur statt. Diese Verbrechen und Rechtsverletzungen werden vor den Augen der UN sowie humanitärer und juristischer Institutionen und Organisationen begangen.
„Das Schweigen ermutigt die Verbrecher“
Diese Verbrechen müssen sofort aufhören und die Besetzung muss beendet werden. Gleichzeitig müssen die Verantwortlichen vor Gericht gestellt und zur Rechenschaft gezogen werden. Das Schweigen ermutigt sie, weiter solche Verbrechen zu begehen.
Wir glauben, dass es ohne die Befreiung von Efrîn und der anderen vom türkischen Staat besetzten Gebiete keine Lösung und keine Stabilität geben wird. Die Rhetorik der unterschiedlichen Konfliktparteien in Bezug auf Vereinbarungen und Pläne sowie die Rolle der Türkei in den besetzten Gebieten ist inakzeptabel und wird von uns entschieden zurückgewiesen. In diesem Zusammenhang gedenken wir des Widerstands der Bevölkerung von Efrîn und seiner Verteidigungskräfte. Wir erklären, dass wir unseren Kampf fortsetzen werden, bis die Sicherheit der Vertriebenen gewährleistet ist und sie nach Efrîn zurückkehren. Wir würdigen auch den historischen Widerstand unseres Volkes in den Lagern in Şehba und an anderen Orten.
Wir weisen alle Kräfte in Syrien darauf hin, dass die Türkei durch ihre Besetzung von Efrîn und anderen Gebieten und durch ihre permanenten Drohungen Terror ausübt. Das Schweigen der Mächte zeigt, dass sie sich an die Seite der türkischen Interessen stellen. Wir betonen, dass die Einhaltung ethischer Werte in diesem Prozess eine historische Verantwortung darstellt.
Als Selbstverwaltung versprechen wir unserem Volk, dass wir die Errungenschaften der Revolution weiterhin schützen und die Befreiung der besetzten Gebiete nicht aufgeben werden. Wir gedenken unserer mutigen Gefallenen, die in Efrîn und anderen Regionen in Syrien ihr Leben geopfert haben, und wir erneuern unser Versprechen, dass wir ihrem Weg folgen werden, um den Sieg zu erringen.“