AANES fordert Grenzöffnung für Hilfslieferungen

Der syrische Präsident Assad hat inzwischen zugestimmt, humanitäre Hilfe der UN aus der Türkei über zwei weitere Grenzübergänge in türkisch-dschihadistisch kontrollierte Gebiete zuzulassen. Die AANES fordert Hilfslieferungen über den Irak.

Die Selbstverwaltung der Region Cizîrê im Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien hat erneut die Öffnung des Übergangs Til Koçer (Al-Yarubiyah) an der syrisch-irakischen Grenze für Hilfslieferungen gefordert. Der von der irakischen Armee kontrollierte Grenzübergang ist 2018 auf Drängen Russlands mit Beschluss des UN-Sicherheitsrats geschlossen worden. Mitglieder der Selbstverwaltung und politischer Parteien zogen heute vor den Sitz des UN-Flüchtlingskommissariats in Qamişlo, um die seit langer Zeit gestellte Forderung angesichts der Erdbebenkatastrophe zu bekräftigen.

Der Ko-Vorsitzende des Exekutivrats aus Cizîrê, Talat Yunis, gab vor dem UNHCR-Gebäude eine Erklärung ab, in der er zunächst den Angehörigen der Erdbebenopfer sein Beileid aussprach. Yunis erklärte, dass die Bevölkerung Syriens bereits vor der Katastrophe gelitten hat und das Leid durch das Erdbeben noch größer geworden ist. Die Autonomieverwaltung (AANES) habe mit der Unterstützung der Bevölkerung von Nordostsyrien eine Kampagne für die Erdbebenopfer gestartet und dafür alle Mittel in Bewegung versetzt. Die Hilfslieferungen ins Katastrophengebiet seien jedoch sowohl von der türkischen Besatzungsmacht als auch von der Assad-Regierung blockiert worden.

Yunis appellierte an internationale Öffentlichkeit, sich für ein Ende der Blockade einzusetzen: „Die internationalen Mächte und Organisationen müssen ihrer Verantwortung nachkommen und für die Öffnung der durch die politische Entscheidung des UN-Sicherheitsrats geschlossenen Grenzen sorgen. Das gilt insbesondere für den Grenzübergang Til Koçer. Die geschlossenen Grenzen führen zu einer humanitären Krise in Nord- und Ostsyrien und betreffen die Lage in ganz Syrien.“

Nach der Erklärung wurde dem UNHCR ein Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres übergeben.

Assad stimmt bedingter Grenzöffnung zu

Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat inzwischen zugestimmt, Hilfslieferungen der Vereinten Nationen in die nicht von ihm kontrollierten Gebiete im Nordwesten Syriens über zwei Grenzübergänge aus der Türkei für drei Monate zuzulassen. Das erklärte Guterres am Montag. Demnach handelt es sich um die Grenzübergänge Bab al-Salameh und al-Rai im Norden des Gouvernements Aleppo. Guterres' Sprecher Stéphane Dujarric sagte gegenüber BBC, dass die UNO die beiden Übergänge sehr bald nutzen werde.