Şehba unter der Bedrohung von Corona und Ankara
Die Menschen aus Efrîn, die wegen der türkischen Besatzung nach Şerawa geflohen sind, leben unter den Schwierigkeiten der Flucht sowie der Bedrohung durch die Türkei und das Coronavirus.
Die Menschen aus Efrîn, die wegen der türkischen Besatzung nach Şerawa geflohen sind, leben unter den Schwierigkeiten der Flucht sowie der Bedrohung durch die Türkei und das Coronavirus.
Der türkische Artilleriebeschuss der nordsyrischen Region Şehba kennt trotz Covid-19-Pandemie keine Pause. Der stellvertretende Ko-Vorsitzenden des Volksrats von Şerawa, Evda Berakat, sagt über die aktuelle Lage vor Ort: „Wir sagen den Menschen, sie sollen zu Hause bleiben und nicht nach draußen gehen. Wenn die Pandemie uns erreicht, kommt es zur Katastrophe. Wir haben fast keine Ärzte. Die Bevölkerung lebt unter sehr schweren Bedingungen. Das hat mit der allgemeinen Lebenssituation hier zu tun, diese wird aber durch die türkischen Angriffe ungemein verschärft. Jemand muss Erdoğan Einhalt gebieten, jeden Tag schlagen Granaten in den Dörfern bei Şerawa ein.”
Kemal Ebdo ist mit seiner Familie vor der türkischen Invasion aus Efrîn in das Dorf Ziyaret in Şerewa geflüchtet. Er berichtet, dass die Menschen unter schwierigen Umständen gleichzeitig gegen die Pandemie kämpfen und sich vor den Angriffen der Besatzungstruppen schützen müssen: „Die Angriffe des türkischen Staates gehen immer weiter. Jeden Tag werden wir mit Haubitzen und Mörsern angegriffen.“
Auch Enwer Kaxrê ist aus Efrîn geflohen. Er sagt, dass der Widerstand gegen die Besatzung nie aufgehört hat. Aufgrund der türkischen Angriffe sei es für die Menschen sehr schwierig, die notwendigen Vorkehrungen gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu treffen.
Hesen lebt mit seiner Familie seit zwei Jahren in einer leerstehenden Schule in Ehrez. Er beschreibt die Situation mit den Worten: „Unsere Bedingungen sind doch sowieso schon schwer. Jetzt kommt auch noch diese Krankheit. Wir sind 14 Familien. Wir leben mit 60 bis 70 Menschen gemeinsam in einer Schule. Die Bedingungen in der Schule sind an sich schon sehr schlecht. Dazu kommt noch, dass der türkische Staat ständig mit Granaten angreift. Wir wissen nicht, was wir noch gegen diese Angriffe unternehmen sollen.“