16-Jährige in Efrîn entführt

In dem besetzten nordsyrischen Kanton Efrîn ist eine 16-Jährige von dschihadistischen Verbündeten der türkischen Besatzungstruppen verschleppt worden. Ihr Schicksal ist ungewiss.

Mitglieder der als „Militärpolizei“ deklarierten Miliz der türkischen Besatzungstruppen haben im nordsyrischen Kanton Efrîn ein 16-jähriges Mädchen verschleppt. An der Entführung von Sara A. waren auch Angehörige der Dschihadistenmiliz „Jabhat al-Shamiya“ beteiligt.

Wie die in Rojava ansässige Nachrichtenagentur ANHA (Hawarnews) berichtet, wurde das Mädchen am gestrigen Donnerstag nach einer Razzia in ihrem elterlichen Haus in der Ortschaft Merîskê im Kreis Şiye entführt. Wo die 16-Jährige festgehalten wird, ist ungewiss. Ein Lösegeld für die Freilassung von Sara A. wurde bisher nicht gefordert.

Seit Beginn der türkischen Militärinvasion im nordsyrischen Kanton Efrîn im vergangenen Jahr wurden unzählige Menschen Opfer von Verschleppungen, Folter und Plünderungen. Die Bevölkerung ist Opfer systematischer Kriegsverbrechen, die durch den türkischen Staat und seinen dschihadistischen Verbündeten in der Region begangen werden. Menschenrechtsorganisationen beziffern die Zahl der Zivilist*innen, die seit dem 18. März 2018 in Efrîn verschleppt wurden, mit knapp 5000. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Viele der Entführten sind noch immer „verschwunden“.