Neue Nachrichtenplattform für Berlin: KONTRAPOLIS.INFO

Wir freuen uns, den Start einer neuen Nachrichten-/Debattenplattform für Berlin und Umgebung bekanntgeben zu können: kontrapolis.info

Die Bundeshauptstadt Berlin hat seit heute eine neue Nachrichten-/Debattenplattform: kontrapolis.info. „Als Teil der emanzipatorischen, anti-autoritären und revolutionären Kämpfe in dieser Stadt sehen wir eine Notwendigkeit, die Verbreitung unserer Ideen, Diskussionen und Aktionen auch dann sicherstellen zu können, wenn zentrale Seiten wie linksunten.indymedia oder jüngst de.indymedia (staatlichen) Angriffen ausgesetzt sind. Die Dezentralisierung unserer Medienarbeit ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. KONTRAPOLIS ist in unseren Kämpfen verortet, soll deren aktuellen Stand wiedergeben und sie als organisierendes Element aktiv unterstützen“, heißt es in einer Bekanntmachung des Projekts.

Das Ziel von KONTRAPOLIS

KONTRAPOLIS ermöglicht Einzelpersonen und Gruppen ihre eigenen Berichte und Analysen anonym* zu veröffentlichen und über Strömungsgrenzen hinweg diskutierbar zu machen. Diese Plattform soll weder bestehende Medienprojekte ersetzen, noch die Gründung neuer behindern, im Gegenteil wäre es begrüßenswert, wenn noch mehr solcher regionaler Projekte entstehen, wünschen sich die Initiator*innen.

Im Selbstverständnis des Projektes heißt es: „Wir verstehen eine Debattenkultur innerhalb unserer Bewegung als zentrales Moment zur Weiterentwicklung unserer Kämpfe, die sich immer in Bezug zur Geschichte und schon gemachter Erfahrungen verorten lassen. Wir vermissen immer wieder das Zusammenführen verschriftlichter Beiträge oder die Bezugnahme auf zentrale Texte unserer Bewegungen. Durch die Sammlung und zentrale Verfügbarkeit der Analysen und inhaltlichen Schwerpunkte, die im regionalen Kontext auftauchen, wollen wir mit KONTRAPOLIS die Möglichkeit der Verknüpfung und kollektiven Archivierung unserer Diskussionen schaffen.

Dezentral – selbstorganisiert – strömungsübergreifend

Nicht erst seit der Abschaltung von linksunten.indymedia.org im Jahr 2017 ist es notwendig, dass sich eine revolutionäre Bewegung gegen privaten und staatlichen Zugriff absichert und zunehmenden Zensurbemühungen vorbeugt. Wir halten daher eine Dezentralisierung selbstorganisierter Medienarbeit für unabdingbar. Anstatt auf nur eine überregionale linksradikale Veröffentlichungsplattform angewiesen zu sein, plädieren wir für mehr unabhängige, regional getragene und miteinander solidarische und vernetzte Medienprojekte.

Durch den Wegfall einer gemeinsamen Kommunikationsplattform wichen viele Gruppen auf ihre eigenen Blogs, Webseiten oder kommerzielle Seiten wie Facebook aus. Die Darstellung auf diesen Plattformen führte zur Verknappung der analytischen Inhalte. Klicks und Likes ersetzen heutzutage auch unsere gemeinsam zu führenden Debatten. In unserem lokalen Kontext finden wir es unerlässlich Analysen gemeinsam zu debattieren, zu kritisieren und darauf aufzubauen. Wir haben kein Interesse daran, uns unter Hashtags und 280 Zeichen zu mobilisieren oder zu kritisieren.

Durch die geringe inhaltliche Auseinandersetzung, ob der schwierigen Auffindbarkeit oder der fehlenden Bezugnahme geschuldet, werden wir keinen Organisierungsprozess innerhalb unserer Strukturen anstreben können.

Lokal

KONTRAPOLIS gibt den in Berlin oftmals nur nebeneinander arbeitenden Gruppen und Strömungen die Möglichkeit, ihre Berichte, Aktionen oder Ankündigungen auf einer gemeinsamen Seite zu veröffentlichen. Neben einer gesteigerten Sichtbarkeit und Zusammenführung von Kämpfen soll so auch die gegenseitige Bezugnahme und Kontinuität von Debatten sichergestellt werden.

Wir laden alle ein, diese Plattform zu nutzen und durch eigene Artikel mitzugestalten. Ihr erreicht uns unter folgenden Adressen:

https://kontrapolis.info

[email protected] (PGP vorhanden)

aus dem Tor-Netzwerk:

http://kontrpolioglnxrcdwwxfszih4pifyidfjgq4ktfdu6uh4nn35vjtuid.onion/

Hinweis: KONTRAPOLIS speichert von sich aus keine IP-Adressen oder andere Verbindungsdaten. Wie immer solltet ihr darauf allerdings nicht blind vertrauen und euch bewusst sein, dass eine Überwachung des Internets gerade für staatliche Akteure auf verschiedenen Ebenen möglich ist. Wenn ihr beim Veröffentlichen Wert auf Anonymität legt, nutzt am besten unsere .onion Adresse und Tails. (tails.boum.org)“