Nach dem arabischen Gürtel kommt der turkenische Gürtel

Die Journalistin Zeynep Boran berichtet über aktuelle Entwicklungen in den besetzten Gebieten in Nord- und Ostsyrien. Demnach versucht die Türkei, die arabischen Gruppen gegenüber turkmenischen Söldnern auszubooten.

Türkische Besatzungspolitik in Syrien

Vor einiger Zeit wurde von der türkischen Regierung eine Annäherung an Damaskus kolportiert. Auch Damaskus zeigte sich gesprächsbereit. Hinter dem Gesprächsprozess stand insbesondere auch Druck aus Russland. Grundproblem ist jedoch, dass die Türkei große Teile syrischen Territoriums besetzt hält. Allein die Andeutung von Gesprächen hat zu massiven antitürkischen Demonstrationen in den besetzten Gebieten geführt. Insbesondere die vom AKP/MHP-Regime abhängigen dschihadistischen Söldner und ihre Angehörigen sahen ihre Felle davonschwimmen. Im Interview mit der Tageszeitung Yeni Ögür Politika analysiert die Journalistin Zeynep Boran die Situation.

Warum drängt Moskau so sehr auf die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen Syrien und der Türkei?

Obwohl Russlands Präsenz in Syrien durch den Ukraine-Krieg geschwächt wurde, hat Moskau seine Ziele nicht aufgegeben. Es will den Ansehensverlust der USA im Nahen Osten nutzen. Diese Entwicklung wurde durch den Ukraine-Krieg unterbrochen. Aus diesem Grund hat Russland seine Beziehungen zur Türkei und zu Syrien auf die nächste Stufe gehoben. Der türkische Staat hat Russland dabei geholfen, die westlichen Sanktionen zu umgehen. Die Türkei hat mit Russland Vereinbarungen getroffen, um die russischen Gas- und Getreideexporte zu sichern. Als Gegenleistung dafür will die Türkei, dass Russland Syrien dazu zwingt, eine Normalisierung der Beziehung zwischen Ankara und Damaskus unter ihren Bedingungen zuzustimmen. Russland soll die Kriegsverbrechen in den vom türkischen Staat und seinen „bewaffneten Gruppen“ besetzten Gebieten legitimieren und der Türkei ermöglichen, ihre Angriffe auf Nord- und Ostsyrien fortzusetzen. Bekanntlich sind fast alle Invasionen in Nord- und Ostsyrien, einschließlich Efrîns, mit Moskaus Wissen und Billigung erfolgt.

In welchem Stadium befindet sich diese „Normalisierung“?

Zunächst einmal fand am 20. und 21. Januar 2024 in der Region Kessab an der türkisch-syrischen Grenze unter der Aufsicht Russlands ein Treffen zwischen der Türkei und Syrien statt. Dieses Treffen stellte den ersten konkreten Schritt des Plans dar, der zuvor auf einem Teheraner Gipfel im 19. Juli 2022 erörtert worden war. Dort war auch der syrische Außenminister Faisal al-Miqdad anwesend.

Nach der zwanzigsten Astana-Runde im Juni letzten Jahres wurde eine Basis vor Ort geschaffen, und nach der letzten Astana-Runde im Januar dieses Jahres wurde versucht, weitere konkrete Schritte durch einen starken diplomatischen Verkehr zu unternehmen.

Russland, Iran, Syrien und die Türkei richteten gemeinsam ein Geheimdienstbüro ein. Die nachrichtendienstlichen Aktivitäten werden durch Einheiten organisiert, die an bestimmten Punkten in Syrien und Rojava stationiert werden sollten. Die erste dieser Nachrichtendienststellen befindet sich am Flughafen Kuweyres, die zweite im iranischen Konsulat in Aleppo, die dritte am Grenzübergang Abu Kemal, die vierte am internationalen Flughafen Damaskus und die fünfte am internationalen Flughafen Aleppo. Der Geheimdienst wurde von Russlands militärischem Regionalkommando koordiniert.

Die Hintergrunddiplomatie für das Treffen zwischen Erdoğan und Assad wird von Sergei Naryschkin, dem Direktor des russischen Auslandsgeheimdienstes, betrieben. Naryschkin ist nach Damaskus und Ankara gereist. Dort traf er sich mit Ibrahim Kalin, dem Leiter des MIT. Dieser Besuch, der kurz vor dem Treffen zwischen Putin und Assad in Moskau stattfand, war bemerkenswert. Zwei Tage nach dem Treffen zwischen Putin und Assad traf der türkische Außenminister Hakan Fidan mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow auf dem ASEAN-Außenministertreffen zusammen. Der gesamte diplomatische Prozess findet unter der Regie Russlands statt.

Bevor wir uns der Situation vor Ort zuwenden, wie ist das Verhältnis zwischen Damaskus und Ankara im Moment?

Die Beziehungen zwischen Damaskus und Ankara werden in Form von geheimen Gesprächen fortgesetzt. Einige der militärischen und geheimdienstlichen Gespräche, die in Serêkanîye, Ankara und auf dem Militärflugplatz Hmeimim in Syrien stattfanden, wurden in den Medien nach außen getragen. Erdoğan und Hakan Fidan erklärten, dass die Gespräche positiv verlaufen würden. Allerdings fanden die nach jedem Treffen getätigten Aussagen, dass man zu einem Treffen mit Assad bereit sei und es früher oder später stattfinden werde, keine Resonanz in Syrien. Bis zu seiner letzten Erklärung im Parlament betonte Assad immer wieder die Vorbedingung eines türkischen Rückzugs von syrischem Gebiet. Letztendlich gibt Assad Ankara von Zeit zu Zeit immer wieder Zeichen, während er so tut, als gäbe es die Gespräche nicht. Zwar gibt es beiderseitige Schritte aufeinander zu, wie die Öffnung des Abu-Zendin-Grenzübergangs, die Aufnahme der Wasserversorgung von Bab durch die syrische Regierung und die Forderung nach Stromlieferungen des türkischen Staates über Aleppo als Gegenleistung, aber beide Länder stehen sich noch immer nicht sehr nahe. Denn ein Treffen der Regierung in Damaskus mit der Türkei unter den Bedingungen der aktuellen Besetzung von Teilen Syriens würde einen schweren Schlag für die bisher von ihr vertretene Position bedeuten. Andererseits ist es in der gegenwärtigen Situation eher der türkische Staat als Syrien, der eine Beziehung zwischen Ankara und Damaskus braucht, und die sich auf der Grundlage der Kurdenfeindschaft entwickeln soll.

Was also geschieht genau in Efrîn, Bab und Cerablus?

Gruppen, die gegen eine Annäherung zwischen Ankara und Damaskus sind, organisierten groß angelegte Proteste in Efrîn, Mare, Bab, Azaz, Cerablus, al-Rai und Idlib. Am 27. Juli löste die Öffnung des Grenzübergangs Abu al-Zendin in Bab nach fünf Jahren Proteste und Zusammenstöße aus. Schüsse wurden auf Fahrzeuge der türkischen Armee und Fahrzeuge mit türkischen Kennzeichen abgegeben. Die Proteste halten in Azaz und Cerablus halten weiter an und gehen manchmal in bewaffnete Zusammenstöße über. In der Nacht des 17. September wurde bei Demonstrationen im Zentrum von Azaz die Parole „Syrien ist frei, Türkei raus“ skandiert.

Am selben Tag hielt Abdurrahman Mustafa, der Chef der von Ankara geführten Übergangsregierung, in Azaz eine Konferenz mit den Führern der Söldnergruppen Sultan Murad, al-Hamzat und al-Amshat ab. Was wurde dort beschlossen?

Bei diesem Treffen wurde beschlossen, dass die Gruppe Suqour Al-Shamal (Nordfalken) und andere Gruppen innerhalb des 2. Faylaq (Korps), die das Abkommen zwischen dem türkischen Staat und Syrien nicht akzeptierten und sich der Öffnung des Grenzübergangs Abu al-Zendin widersetzten, aufgelöst und in die gemeinsame Truppe (al-Hamzat und Suleyman Shah) integriert werden sollten. Diese Entscheidung wurde am 2. Juli 2024 im Rahmen von Gesprächen zwischen dem MIT, türkischen Armeevertretern und turkmenischen Söldnern im gemeinsamen Operationszentrum in Kilis getroffen.

Suqour Al-Shamal lehnte diese Anordnung des MIT ab. Anschließend gab die Gruppe in einer offiziellen Erklärung bekannt, dass sie sich der Jabhat al-Shamiyah angeschlossen habe. Jabhat al-Shamiyah begrüßte diese Entscheidung und versprach Verteidigung gegen die turkmenischen Gruppen unter der Kontrolle des MIT.

Jabhat al-Shamiyah stockte am 19. September seine Truppen und Munition im Dorf Şêxorze im Bezirk Bilbilê in Efrîn massiv auf. Sultan Murad, al-Hamzat und al-Amshad, die mit der Türkei verbunden sind, mobilisierten ihre Truppen im nördlichen Umland von Aleppo. Am 19. September verstärkten sich die Proteste und gingen in der Nacht in bewaffnete Auseinandersetzungen über. In den Dörfern Ezaz und Kafr Jannê in Efrin kam es zu heftigen Zusammenstößen.

Am 20. September kam es erneut zu Gefechten zwischen den Gruppen der Joint Force und Suqour Al-Shamal. Die Truppe sollte vertrieben werden. Bei den Zusammenstößen im Dorf Ali Jaro in Bilbilê und in den Dörfern Qatme und Kefir Jennê in Şeran gab es auf beiden Seiten Tote und Verletzte.

Um die zur Unterstützung von Suqour Al-Shamal angerückten Einheiten von Jabhat al-Shamiyah und Ahrar al-Sharqiyah zu blockieren, setzten die dem türkischen Staat nahestehenden Gruppen Panzer und Panzerfahrzeuge an der Kreuzung des Dorfes Kefr Jannah im Bezirk Şeran ein und sperrten Gazaviyeh und Masjid al-Haram. Darüber hinaus wurden die Durchgangsstraßen bei Darbelut im Zentrum von Efrîn mit Panzern gesperrt. Auch die Wege zwischen Efrîn und Azaz wurden mit Panzerfahrzeugen dicht gemacht. Das Internet wurde zeitweise im Zentrum von Efrîn, in Bab, Azaz und Cerablus unterbrochen.

Jabhat al-Shamiyah verlegte Kämpfer aus den westlichen Gebieten von Aleppo und Idlib an die Westfront von Aleppo, Hayan und Andan sowie an die Frontlinien von Nibil und Zahra. Gleichzeitig verstärkte Ahrar al-Sharqiyah die Tadif-Front bei Bab durch die Stationierung schwerer Waffen.

Welche Gruppen stellen sich einer „Normalisierung“ entgegen?

Sunnitische Gruppen arabischer Herkunft und Anhänger der Muslimbruderschaft gehören zu den führenden Gruppen, die sich gegen die Normalisierung der Beziehungen zwischen Ankara und Damaskus wenden. Zu diesen Gruppen gehört die zur 3. Faylaq-Abteilung gehörenden Jabhat al-Shamiyah, die hauptsächlich aus Deir ez-Zor stammt, und die ihr angeschlossenen Gruppen al-Mutasim und Ahrar al-Mar, die hauptsächlich aus Marê stammen. Dem schloss sich Siqour al-Shamal an. Parallel zur Annäherung zwischen dem türkischen Staat und Syrien hat ein Treffen Erdogans mit Sisi (Ägypten), dem Erzfeind der Muslimbruderschaft, die Proteste dieser Strukturen verschärft.

Löst Ankara die arabischen Strukturen auf?

Aktuell setzt die Erdoğan-Regierung Araber und Mitglieder der Muslimbrüder gegen Rojava und die Guerilla in den Medya-Verteidigungsgebieten ein. Die meisten derjenigen, die 2018 in Efrîn und 2019 in Girê Spî und Serêkaniyê eingesetzt wurden, waren Araber. Der türkische Staat siedelte Araber in den von ihm besetzten kurdischen Gebieten an und nutzte dafür diese Söldnergruppen. Aber die Herrschaft lag immer bei den turkmenischen Strukturen. Auch jetzt, in Efrîn, Bab, Ezaz, Mare, Cerablus und vor allem in Efrîn, wo es immer wieder zu Zusammenstößen und Truppenverlegungen kommt, versuchen Gruppen turkmenischer Herkunft die Macht zu erlangen. Die MHP und die nationalistische Mafia wurden in diesen Plan einbezogen. Wenn Sie sich erinnern, trafen sich der Führer von al-Hamzat, Seyf Abu Bakr, und der Führer von Suleyman Shah, Muhammad al-Jasim Abu Amsha, mit dem MHP-Vorsitzenden Devlet Bahçeli und dem Mafiapaten Alaattin Çakıcı.

Andererseits will der türkische Staat im Rahmen seiner Annexionspläne für Efrîn, Azaz, Bab, Cerablus und Idlib Çobanbey im Bezirk Elbeyli in Kilis zu einem Zentrum der Besatzung machen. Das Ziel der Türkei ist es, den Einfluss der Turkmenen und turkmenischen Gruppen in der Region auszuweiten. So soll der Übergang vom arabischen zum turkmenischen Gürtel geebnet werden.

Aber ist es möglich, dass sich die von der türkischen Armee und dem MIT kontrollierten Gruppen in der Region halten können?

In der Tat haben diese Gruppen keine eigene Kraft und Ideologie. Es handelt sich um Bewegungen, die keine Geschichte haben. Nicht nur sie, sondern auch keine der islamistischen Bewegungen oder Organisationen in Syrien verfügen über eine Geschichte. Das gilt auch für Hayat Tahrir al-Sham (HTS) von al-Jolani. Obwohl HTS als Fortsatz von Al-Qaida bezeichnet wird, handelt sich nur um ein Überbleibsel von Al-Qaida. Sie überleben, indem sie Straßen blockieren, Menschen entführen und Lösegeld erpressen, die Häuser der Zivilbevölkerung plündern, Waren beschlagnahmen und an den Checkpoints Erpressungsgelder kassieren. Der türkische Staat hat bisher versucht, diese Gruppen unter seiner Kontrolle zu halten, indem er ihnen entweder ein Gebiet zum Ausplündern oder einen Grenzübergang zugewiesen hat.

Dann scheint es, dass Nord-Aleppo in der kommenden Zeit Schauplatz von Söldnerkriegen sein wird.

Jabhat al-Shamiyah, Ahrar al-Sharqiya und Hayyat Tahrir al-Sham treffen intensive Vorbereitungen. Sie sind gegen eine Annäherung zwischen der Türkei und Syrien. Die Regionen, in denen sich die Konflikte möglicherweise verschärfen werden, sind Efrîn und das Gebiet zwischen Azaz, al-Bab und Cerablus sowie der Westen von Aleppo und die Region Idlib.

Nach den mir vorliegenden Informationen bereiten sich Ahrar Olan, Jabhat al-Shamiyah, Ahrar al-Sharqiya, Tejemmu Shahba und HTS intensiv darauf vor, in Idlib und West-Aleppo gegen die dem syrischen und türkischen Staat loyalen Gruppen zu kämpfen.

Um dies zu verhindern, hat die Türkei diese bewaffneten Söldnergruppen nach Libyen, Aserbaidschan, Niger, Burkina Faso oder in den Krieg gegen ihren eigentlichen Feind, die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und Rojava geschickt. Der Hass auf die QSD und Rojava in diesen Gruppen wurde weiter geschürt. Man muss auch sehen, dass die Aufgabe des türkischen Staates schwieriger ist als in den vergangenen Jahren. Die arabischen Gruppen wissen, dass sie als Köder benutzt werden und sie sind bereit, jeden Krieg zu riskieren, um diesen Plan der Türkei zu vereiteln.

Wie ist die Lage in Minbic, Deir ez-Zor und Raqqa?

Wir wissen, dass es intensive Angriffsvorbereitungen insbesondere für Minbic und Deir ez-Zor gibt. Sultan Murad und die Gruppe Liwa El Şîmal haben ihre Truppen und ihre Stellungen mit schweren Waffen verstärkt, um die Minbic-Front anzugreifen. Die Angriffspläne gegen Minbic verfolgen zwei Ziele. Zum einen soll militärischer Druck auf die QSD ausgeübt und zum anderen soll die Region Syrien oder Russland in die Hände gespielt werden. Zweitens sollen diese Kräfte in den Krieg gegen die QSD hineingezogen werden, sodass die Türkei gemeinsam mit Russland und dem syrischen Regime ihre Pläne in aller Ruhe durchführen kann.

Das Chaos und die Krise in den besetzten Gebieten ist nicht unabhängig von den Angriffsplänen gegen Rojava zu betrachten. Während die Strategie in den besetzten Gebieten durch die trilaterale Koordination von Moskau-Damaskus-Ankara umgesetzt wird, wird in Deir ez-Zor versucht, diese durch die Koordination zwischen Teheran-Damaskus und Türkei umzusetzen.

Es sei daran erinnert, dass der Boden für die Pläne zum Angriff auf Deir ez-Zor seit mehr als zwei Jahren bereitet worden ist. Während der Zusammenstöße in diesem Jahr hat Damaskus seine Präsenz nicht offen gezeigt, sondern Difa al-Watani und den Stammesführer Ibrahim Hifil aus dem Okaidat-Stamm aufgebaut und sie die QSD im Namen angeblicher Stammeskräfte angreifen lassen.

Einige arabische Scheichs, die mit Damaskus in Kontakt stehen, darunter auch Hifil, haben in letzter Zeit intensive Gespräche durchgeführt. Wir haben gesehen, dass Ibrahim Hifil aktiv an den jüngsten Angriffen beteiligt war. Hutham Loqa, der Generalstabsoffizier der Regierung in Damaskus, der als einer der Planer der Angriffe gilt, gibt den Söldnergruppen in Deir ez-Zor weiterhin Anweisungen.

Und was ist mit dem Iran?

Heute dient Syrien zunehmend als iranisches Waffenarsenal und Stützpunkt für seine Söldnergruppen, sowie als Kanal für die Entwicklung und den Transfer von Waffen im Auftrag anderer iranischer Verbündeter in der Region. In Deir ez-Zor will der Iran Damaskus gegen die Selbstverwaltung von Rojava ausspielen. Vorrangig geht es darum, den Druck zu verringern, indem ein neues Konfliktgebiet geschaffen wird. Das Assad-Regime hingegen sieht darin eine Chance und will die verlorenen Gebiete zurückgewinnen und die Ölfelder beherrschen. Auch der Iran will den syrisch-irakischen Teil der Grenze von Deir ez-Zor bis Abu Kamal und sogar Til Kocer in Besitz nehmen und unter seine Kontrolle bringen. Die iranischen Heres-al-Sewrî-Kräfte haben im August 20 Fahrzeuge voller Munition über den Grenzübergang Abu Kamal nach Deir ez-Zor gebracht.

Hat die Türkei einen Einfluss in Deir ez-Zor?

Die Türkei hat Schläferzellen in Deir ez-Zor. Außerdem arbeitet sie geheimdienstlich mit Damaskus zusammen. Jüngsten Informationen zufolge hielten türkische Geheimdienstmitarbeiter am 23. August ein Treffen in Girê Spî ab. Während des Treffens wurde die Weisung ausgegeben, Zellen in Deir ez-Zor vorzubereiten. Man besprach auch die Schmuggelrouten nach Deir ez-Zor und wie man den Euphrat überqueren würde. Iran und Syrien unterstützen den türkischen Staat bei dem Schmuggel dieser Gruppen. Sobald die Angriffe auf Deir ez Zor begannen, mobilisierte die Türkei gleichzeitig die ihr angeschlossenen Gruppen an den Fronten von Minbic und Şehba.