Kurdischer Journalist in der Türkei verhaftet

Der kurdische Journalist Çetin Kurşun ist in Mêrdîn (Mardin) verhaftet worden.

Çetin Kurşun, der für die per Notstandsdekret in der Türkei verbotene kurdischsprachige Zeitung Azadiya Welat gearbeitet hat, ist in Mêrdîn verhaftet worden.

Der Journalist war am 6. Februar von maskierten Sondereinsatzkräften, die mit gepanzerten Fahrzeugen vor seiner Wohnung in Qoser (Kiziltepe) aufgefahren waren, festgenommen worden. Die Wohnungstür wurde mit einem Rammbock aufgebrochen und das Inventar der Wohnung zerstört. Anschließend war auch sein Bruder Sedat Kurşun an seinem Arbeitsplatz festgenommen worden.

Die beiden Brüder wurden in die Polizeidirektion in Qoser verbracht. Nach zweiwöchigem Polizeigewahrsam wurden sie dem Haftrichter in Mêrdîn vorgeführt. Gegen Çetin Kurşun wurde Haftbefehl erlassen. Das Gericht befand ihn als hinreichend tatverdächtig, zwar kein „Mitglied in einer Organisation“ zu sein, aber „im Namen einer Organisation Straftaten begangen“ zu haben.

Sein Bruder Sedat Kurşun wurde freigelassen.