Kurdischer Filmschaffender von Geheimdienst verschleppt

Der kurdische Filmschaffende Suphi Orhan ist in Izmir von mutmaßlichen Geheimdienstmitarbeitern verschleppt und stundenlang misshandelt worden, um ihn als Spitzel zu gewinnen. Unter anderem wurde er auf einen Friedhof gebracht und nackt fotografiert.

Der kurdische Filmschaffende Suphi Orhan ist am Flughafen in Izmir verschleppt und stundenlang misshandelt worden, die Entführer gaben sich als Mitarbeiter des Geheimdienstes zu erkennen. Orhan hatte am Donnerstag einen Freund zum Flughafen begleitet und sich dort von ihm verabschiedet. Danach war er nicht mehr erreichbar. Seine Angehörigen machten sich Sorgen und stellten Anfragen bei der Polizeidirektion und der polizeilichen Antiterrorabteilung in Izmir, ob eine Festnahme erfolgt sei. Da keine Festnahme registriert war, stellte die Familie eine Vermisstenanzeige. Dass Orhan vom Geheimdienst verschleppt worden war, erfuhr die Familie nachts um zwei Uhr durch seinen Anruf. Orhan sagte, dass er nach stundenlanger Misshandlung in Menderes ausgesetzt worden sei. Er könne kaum sprechen und brauche dringend einen Rechtsbeistand.

Sein Rechtsanwalt Barış Işık erklärt zu dem Vorfall: „Suphi Orhan ist von Personen festgenommen worden, die sich als Mitarbeiter eines Nachrichtendienstes vorstellten. Er war ungefähr 15 Stunden Folter ausgesetzt. Mein Mandant wurde auf verschiedene Friedhöfe gebracht und dort unmenschlich behandelt.“ Unterdessen sei versucht worden, Orhan als Agenten anzuwerben. Unter anderem wurde ihm mit dem Tod seiner Angehörigen gedroht und er wurde nackt fotografiert. Wie sein Anwalt mitteilt, wurde ihm das Telefon weggenommen.

Der Rechtsanwalt hat sich an die Menschenrechtsstiftung Türkei (TIHV) gewandt und will Strafanzeige.