Kundgebung von KOMAW gegen Hinrichtungen in Iran

In Dortmund wurde gegen die Todesstrafe in Iran protestiert und die Freilassung der politischen Gefangenen gefordert. Aufgerufen hatte der Verein KOMAW, in dem sich Angehörige von Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes organisieren.

Freiheit für die politischen Gefangenen

Mehrere Dutzend Menschen haben am Sonnabend in Dortmund gegen die Todesstrafe in Iran protestiert. Zu der Kundgebung vor dem Dortmunder Hauptbahnhof hatte der Verein KOMAW aufgerufen, in dem sich Angehörige von Gefallenen der kurdischen Befreiungsbewegung organisieren.

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Stoppt die Hinrichtungen im Iran“ und forderte internationale Maßnahmen gegen die Menschenrechtsverletzungen in dem Land und für die Freilassung der politischen Gefangenen, etwa durch eine Verschärfung der Sanktionen gegen das Mullah-Regime. Vorgestellt wurden die Fälle von drei in Iran inhaftierten Frauen, die jederzeit exekutiert werden können: Die kurdische Sozialarbeiterin Pakhshan Azizi, die KJK-Aktivistin und Anti-IS-Kämpferin Varisheh Moradi und die Arbeitsrechtlerin Sharifeh Mohammadi von der Minderheit der Azeri.


In Reden verschiedener Aktivist:innen wurde darauf hingewiesen, dass der Staat Iran gemessen an seiner Bevölkerungszahl die meisten Todesurteile vollstreckt. „Das Regime führt Krieg gegen die eigene Bevölkerung“, hieß es. Besonders erschreckend sei, dass die Todesstrafe gezielt gegen regimekritisiche Menschen, politisch Aktive und Journalist:innen verhängt und vollstreckt wird. Kurd:innen und Angehörige anderer ethnischer Minderheiten seien gemessen am Anteil an der Gesamtbevölkerung sehr häufig von dieser Praxis der Bestrafung betroffen. „Das ist Terror gegen das Volk, um die Menschen weiter einzuschüchtern“, so eine Aktivistin.

Fast tausend Hinrichtungen 2024

Laut einem Bericht der NGO Iran Human Rights (IHR) sind in Iran im zurückliegenden Jahr mindestens 975 Menschen hingerichtet worden, darunter 31 Frauen. Das sei die höchste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen der Organisation im Jahr 2008. Darauf verwies auch eine der Rednerinnen der Kundgebung. „Die Anwendung der Todesstrafe ist überholt und muss endgültig beendet werden. Kein Staat sollte auf diese barbarische Methode zurückgreifen, um sein Volk zum Schweigen zu bringen.“