Kassationsgerichtshof bestätigt lebenslange Haftstrafe

Der türkische Kassationsgerichtshof hat die Verurteilung von Ilhan Çomak zu einer lebenslangen Haftstrafe eines Istanbuler Strafgerichts bestätigt. Der alevitische Kurde aus Çewlîg (Bingöl) ist seit 24 Jahren in der Türkei im Gefängnis.

Die lebenslange Haftstrafe gegen Ilhan Çomak ist von der 16. Strafabteilung des türkischen Kassationsgerichtshof bestätigt worden. Çomak ist als 21-jähriger Student wegen des Verdachts der „Mitgliedschaft in einer Organisation“ verhaftet worden und befindet sich mittlerweile seit 24 Jahren im Gefängnis, zur Zeit in Şakran in Izmir.

Im Jahr 2000 war Çomak zum Tode verurteilt worden. Die Strafe wurde später in lebenslange Haft umgewandelt. Als die rechtlichen Möglichkeiten in der Türkei ausgeschöpft waren, zog er vor den europäischen Menschenrechtsgerichtshof, der den Prozess 2006 als unfair befand. Die türkische Justiz weigerte sich jedoch, den Fall neu aufzurollen. Erst drei Jahre später kam sie dem Strasbourger Urteil nach. Ilhan Çomak erthielt eine Entschädigung von 8000 Lira, damals rund 4000 Euro, wurde jedoch für sein neues Verfahren nicht aus der Haft entlassen. Erst sieben Jahre später, im Jahr 2013, wurde der Fall neu aufgerollt. Ein Istanbuler Gericht verurteilte Çomak erneut zu lebenslanger Haft. Heute wurde das Urteil vom Kassationsgerichtshof bestätigt.