Hüseyin Yılmaz: Wir lassen uns nicht einschüchtern

Der Ko-Vorsitzende von Nav-Berlin, Hüseyin Yılmaz, verurteilt den Polizeieinsatz im kurdischen Kulturhaus in Reinickendorf. Der Vorgang spiegele die Repression des türkischen Staates wider, es handele sich um einen Einschüchterungsversuch.

Polizeieinsatz in kurdischem Kulturhaus

Hüseyin Yılmaz, Ko-Vorsitzender von Nav-Berlin (Freie Kurdische Gemeinde e.V.), hat sich gegenüber ANF zu dem Polizeieinsatz am Samstag in den Räumlichkeiten des Vereins im Stadtteil Reinickendorf geäußert. Dass die deutsche Polizei mit einem Großaufgebot auf der Straße eine Drohkulisse aufbaue, bewaffnete Einsatzkräfte in das kurdische Kulturhaus eindringen, Ausweiskontrollen durchführen und ihn zusammen mit einer weiteren Person abführen, sei nicht anders als in der Türkei und in Kurdistan, sagte Yılmaz. Der Vorgang spiegele die Repression des türkischen Staates wider und stehe damit in Zusammenhang. Es handele sich um einen Einschüchterungsversuch.

„Wir verurteilen diese antidemokratische Maßnahme scharf“, erklärte der Vereinsvorsitzende und betonte: „Wir werden unsere politische und soziale Arbeit fortführen und uns noch stärker in unseren Freiheitskampf einbringen.“


Yılmaz wies auch auf den Zeitpunkt des Einsatzes und den Zusammenhang mit der ungelösten kurdischen Frage hin: „Wir gehen davon aus, dass derartige Operationen Teil des internationalen Komplotts und der Isolation von Abdullah Öcalan sind.“

Der PKK-Begründer Öcalan wurde nach seiner erzwungenen Ausreise aus Syrien am 9. Oktober 1998 in einer internationalen Geheimdienstoperation in Kenia entführt und befindet sich seit dem 15. Februar 1999 in Isolationshaft in der Türkei. Der 9. Oktober markiert somit ein wichtiges Datum für die kurdische Bewegung. In diesem Jahr wird mit den Global Free Öcalan Days die Freilassung des kurdischen Vordenkers und eine politische Lösung gefordert.