Drohungen gegen politische Gefangene in Tarsus
„Ihr habt es nicht verdient zu leben. Wir können euch jeden Moment etwas antun.“ Mit Worten wie diesen setzt die Leitung der Haftanstalt von Tarsus die politischen Gefangenen derzeit unter Druck.
„Ihr habt es nicht verdient zu leben. Wir können euch jeden Moment etwas antun.“ Mit Worten wie diesen setzt die Leitung der Haftanstalt von Tarsus die politischen Gefangenen derzeit unter Druck.
Im T-Typ-Gefängnis Tarsus Nr. 1 sind die Gefangenen Drohungen, Beleidigungen und Schikane ausgesetzt. Der Gefangene Gazi Muratoğlu berichtete seiner Mutter bei einem Besuch am 18. Dezember von den Zuständen in der Haftanstalt. Er erklärte, dass die beiden kranken Gefangenen Nesip Yapıcı und Mustafa Abi keine medizinische Betreuung erhalten. Zudem komme es willkürlich zu Kürzungen des Essenrationen. So erhalte die Sammelzelle mit 20 Gefangenen lediglich die Essensration für zehn Personen.
Auf eine Beschwerde der Gefangenen soll die Gefängnisleitung wie folgt reagiert haben: „Ihr seid PKK'ler. Ihr habt es nicht verdient zu leben. Wir können euch jeden Moment etwas antun.“ Weiter müssen alte und kranke Gefangene vor Besuchsterminen stundenlang in den Fluren auf den Beinen ausharren. Bei Zählungen der Gefangenen werden diese durch die Wärter beschimpft. Und von den Angehörigen per Post gesendete Gegenstände werden den Gefangenen nicht ausgehändigt.
Die Mutter des Gefangenen Gazi Muratoğlu, Hanım Muratoğlu, hat nach den Schilderungen ihres Sohnes beim Menschenrechtsverein IHD juristische Unterstützung beantragt. Sie befürchtet, dass das Leben ihres Sohnes und der anderen politischen Gefangenen in der Haftanstalt von Tarsus nicht sicher ist.