Mawa: Dorfbevölkerung durch Militäroperation in Lebensgefahr

Die seit zehn Tagen in Mawa in der nordkurdischen Provinz Êlih andauernde Militäroperation der türkischen Armee bringt die Dorfbevölkerung in Lebensgefahr. Das Gebiet ist vollständig abgeriegelt.

Türkische Armee terrorisiert Bevölkerung

Seit zehn Tagen findet im nordkurdischen Mawa in der Provinz Êlih (tr. Batman) eine großangelegte Militäroperation statt, mehrere Guerillakämpfer:innen sind ums Leben gekommen. Die gesamte Region Mawa ist abgeriegelt. Bewohner:innen der im Kreis Heskîf (Hasankeyf) gelegenen Region sehen ihr Leben durch das Militär bedroht und protestieren gegen die Blockade.

Die Operation begann am 18. Juni in der Umgebung des Dorfes Xirbêkûr (Palamut) in der Region Mawa und wurde am 22. Juni auf den Landkreis Kercews (Gercüş) ausgeweitet. Der Gouverneur von Batman gab bekannt, dass das Betreten und Verlassen der Region bis zum 3. Juli verboten ist.

Scheiben und Fahrzeuge durch Bombardierung zerstört

Unmittelbar nach der Abriegelung der Region wurde die Umgebung des Dorfes Xirbêkûr von F-16-Kampfflugzeugen und Kampfhubschraubern bombardiert. Infolge des Bombardements gingen die Fensterscheiben von Häusern zu Bruch und ein Auto wurde durch Schrapnelle vollständig zerstört. Die Menschen dürfen ihr Dorf nicht verlassen und können ihre Felder und Gärten nicht bearbeiten.

Soldaten bedrohen Dorfbevölkerung

Dorfbewohner:innen, die versuchten, in ihren Gärten und Weinbergen zu arbeiten, wurden von türkischen Soldaten bedroht. Die Forderungen der Dorfbevölkerung wurden vollständig ignoriert.

Der Tod steht vor unserer Tür“

Vom 22. Juni bis zum 6. Juli wurde außerdem eine Ausgangssperre in mehr als zehn Dörfern im Torê-Gebiet von Kercews verhängt. In Folge der Bombardierung der Region brach ein Feuer aus, das sich auf das Dorf Bilêxşê zubewegte. Die Feuerwehr wurde von der Armee nicht zum Dorf gelassen. Zum Glück erloschen die Flammen aufgrund von Regen am 23. Juni.

Die Nachrichtenagentur Mezopotamya konnte Kontakt zu einigen Dorfbewohner:innen herstellen. Sie berichteten von Todesangst. Ständig kreisten Hubschrauber und Kampfflugzeuge über ihnen und es seien Schüsse zu hören. Insbesondere den Kindern im Dorf ginge es sehr schlecht. Die Bewohner:innen berichteten, dass der Staat, statt die Feuer in der Umgebung aus der Luft zu löschen, aus Hubschraubern Bomben abwerfe und neue Brände verursachten. Die Dorfbewohner:innen baten die Öffentlichkeit um Solidarität und Unterstützung.