Zwei Verletzte bei Protesten in Şengal

In der ezidischen Kleinstadt Sinunê finden Proteste statt, gefordert wird die Schließung des Luftraums für die Türkei. Irakische Sicherheitskräfte haben das Feuer auf Demonstrierende eröffnet. Unter zwei Verletzten befindet sich auch eine Journalistin.

Bei Protesten in der ezidischen Kleinstadt Sinunê im Şengal sind zwei Personen durch das Feuer von irakischen Sicherheitskräften verletzt worden. Unter ihnen befindet sich auch die Journalistin Nesrin Hassan, die für Çira TV und die Frauennachrichtenagentur Jinha arbeitet. Sie wird mit einer Schussverletzung am Bein im Krankenhaus behandelt. Informationen zum gesundheitlichen Zustand des zweiten Verletzten, bei dem es sich um eine männliche Person handeln soll, liegen noch nicht vor.

Hintergrund der Proteste in Sinunê ist die Forderung, den Luftraum über dem ezidischen Siedlungsgebiet Şengal für die Türkei zu schließen. Am Samstagabend hatte die türkische Luftwaffe den Sitz des Volksrats von Xanesor bombardiert. Menschen kamen nicht zu Schaden, da sich niemand zum Zeitpunkt der Bombardierung in dem Gebäude aufhielt. Am heutigen Sonntag sollte dort eine Trauerfeier für Merwan Bedel stattfinden. Der Ko-Vorsitzende des Exekutivausschusses im Autonomierats von Şengal war am vergangenen Dienstag bei einem gezielten Killerdrohnenangriff der Türkei ums Leben gekommen.

Irakische Sicherheitskräfte geben Schüsse auf Demonstrierende ab

Irakische Präsenz in Şengal „bedeutungslos“

Für eine gereizte Stimmung in Şengal sorgte zudem die Forderung des Autonomierats an die irakischen Behörden, die Pforten ihrer Vertretungen zu schließen. „Wenn der Irak seine Souveränität in Şengal nicht aufrechterhalten und den Luftraum vor Angriffen der Türkei nicht schützen kann, ist seine Präsenz in der Region bedeutungslos“, heißt es darin. Die Lage in Şengal ist weiter angespannt.