Zwei Kinder in Camp Rawanga getötet

Bei dem Vorfall vom Montagabend im Vertriebenenlager Rawanga sind zwei Kinder ums Leben gekommen, drei weitere Menschen wurden verletzt. Vor Ort zirkulieren widersprüchliche Angaben, ob es sich um einen Drohnenangriff oder eine Explosion gehandelt habe.

Im Vertriebenenlager Rawanga in Südkurdistan sind am Montagabend mindestens zwei Kinder ums Leben gekommen, drei weitere Menschen wurden verletzt. Das teilte der stellvertretende Leiter der Notfallklinik, Abdulstar Mustafa, gegenüber Medien mit. Die Kinder im Alter von einem und neun Jahren starben nach Angaben des Arztes noch auf dem Weg ins Krankenhaus in einem Rettungswagen.

Vier der fünf Opfer seien Minderjährige mit schweren Kopfverletzungen und anderen Schäden, erlitten jedoch keine Verbrennungen, so Mustafa. Eines sei schwerverletzt und wurde in ein Krankenhaus in Dihok verlegt. Im Camp selbst zirkulieren weiterhin widersprüchliche Angaben, ob es sich um einen Drohnenangriff oder eine Explosion gehandelt habe. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen der Demokratischen Partei Kurdistans (PDK) sei auf einen Verantwortlichen der Asayîş ein Bombenanschlag verübt worden. Bewohnerinnen und Bewohner des Lagers berichteten demgegenüber von einem Drohnenangriff, mutmaßlich durch die türkische Armee. Die Polizei ermittelt.

Chaotische Szenen in Camp Rawanga gestern Abend um etwa 22.15 Uhr Ortszeit | Video: RojNews

Das Geflüchtetenlager Rawanga wurde für Überlebende des IS-Genozids von 2014 in Şengal und den angrenzenden Regionen eingerichtet. Es befindet sich unweit des Dorfes Qadiya etwa 15 Kilometer südlich von Zaxo. Die Stadt liegt an der Grenze zur Türkei. Aktuell leben in dem Lager rund 2.500 Familien und einige hundert ezidische Witwen.