Die Leichname der beiden Guerillakämpfer Yusuf Tunç (Aziz Tolhildan) und Murat Özdemir (Soreş Semsûr) der Volksverteidigungskräfte HPG wurden gestern von der Gerichtsmedizin in Meletî (Malatya) ihren Angehörigen übergeben. Tunç und Özdemir waren bei einem Gefecht mit der türkischen Armee am 17. Oktober in der Nähe des Bezirks Kömür bei Semsûr (Adıyaman) ums Leben gekommen.

Eltern von Yusuf Tunç dürfen nicht an Beisetzung ihres Sohnes teilnehmen

Nach der Übergabe der Leichname wurden beide HPG-Kämpfer in ihren Heimatorten in Semsûr beigesetzt. Die Eltern von Yusuf Tunç durften allerdings der Beerdigung ihres Sohnes nicht beiwohnen. Sie sind von türkischen Sicherheitskräften am 14. August festgenommen und anschließend inhaftiert worden. Nachdem in Semsûr Gefechte ausbrachen, hatten Sicherheitskräfte Razzien in mehreren Wohnungen durchgeführt. Die Eltern von Tunç stellten einen Antrag auf Hafturlaub, um an der Beerdigung ihres Sohnes teilnehmen zu können. Die Staatsanwaltschaft lehnte dies jedoch ab.

Beerdigung unter hohen „Sicherheitsvorkehrungen"

Yusuf Tunç wurde in der Ortschaft Bulam beigesetzt. Alle Teilnehmer*innen der Beerdigung wurde vor der Ortschaft an Kontrollpunkten der Spezialeinsatzkräfte der Polizei und der Jandarma kontrolliert. Die Personalien der Menschen, die Tunç das letzte Geleit leisteten, wurden an den Kontrollpunkten aufgenommen. Den Friedhof durften schließlich nur nahe Angehörige des Gefallenen betreten

Der Leichnam von Murat Özdemir wurde in seinem Heimatdorf Aşağıdağlıca, das zum Landkreis Gerger (Provinz Semsûr) gehört, beigesetzt. Während der Beerdigung war eine hohe Präsenz von Jandarma-Einheiten um das gesamte Dorf zugegen. Alle Zugänge zum Dorf wurden kontrolliert, Auswärtige wurden während der Beerdigung nicht in das Dorf gelassen. Auch die Teilnahme einer Delegation der Demokratischen Partei der Völker (HDP), zu der auch die Abgeordnete von Amed (Diyarbakir) Semra Güzel gehörte, an der Beerdigung wurde durch die Jandarma unterbunden.