Zwei Guerillakämpferinnen in Metîna gefallen

In Metîna sind zwei Guerillakämpferinnen bei einem Luftangriff der türkischen Armee ums Leben gekommen. Die HPG haben ihre Namen veröffentlicht.

In der südkurdischen Region Metîna sind vergangene Woche zwei Guerillakämpferinnen bei einem türkischen Luftangriff ums Leben gekommen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit. Der Luftangriff fand am 10. Dezember im Gebiet Şelazê statt.

                                      

Codename: Avesta Şiyar Şemzînan
Vor- und Nachname: Leyla Eren
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Kibar – Mehmet Tahir
Todestag und -ort: 10. Dezember 2020 / Metîna

 

Codename: Viyan Cûdî
Vor- und Nachname: Rojîn Sîdo
Geburtsort: Kobanê
Namen von Mutter und Vater: Isra – Osman
Todestag und -ort: 10. Dezember 2020 / Metîna

Avesta Şiyar Şemzînan stammte aus Şemzinan (Şemdinli, Provinz Colemêrg/Hakkari) und ist nach HPG-Angaben in einem von der Widerstandskultur geprägten Umfeld aufgewachsen. Sie war bereits als Kind von der türkischen Assimilierungspolitik betroffen und wehrte sich gegen die Aberkennung ihrer kulturellen Wurzeln. Um die Vernichtungspolitik des türkischen Staates effektiv zu bekämpfen, schloss sie sich der Guerilla an. In den Bergen setzte sie sich intensiv mit der Philosophie Abdullah Öcalans auseinander und wurde zu einer führenden Militanten im Frauenbefreiungskampf. Die HPG beschreiben sie als bescheidene und opferbereite Persönlichkeit, die ihre Aufgaben mit großem Verantwortungsgefühl erfüllte.

Viyan Cûdî ist in Kobanê geboren und in einem patriotischen Umfeld aufgewachsen. Während des IS-Angriffs auf Rojava griff sie zur Waffe und schloss sich den revolutionären Kräften an, um ihr Land und Volk zu verteidigen. Sie kämpfte lange Zeit an vorderster Front gegen die Islamisten und wurde mehrmals verletzt. Um den türkischen Staat als kolonialistischen Koalitionspartner des IS zu bekämpfen, verließ sie Rojava und ging zur Guerilla in die Berge, wo sie sich weiterbildete und für ihre herzliche und innige Verbindung zu ihren Mitkämpfer*innen bekannt war.

Die HPG sprechen den Angehörigen und dem patriotischen Volk Kurdistans ihr Beileid aus und kündigen an, den Kampf der Gefallenen entschlossen weiterzuführen und ihre Ziele zu verwirklichen.