Die irakische Polizei hat zwei Verdächtige im Zusammenhang mit dem tödlichen Attentat auf die kurdische Revolutionärin Firyal Silêman Xalid festgenommen. Das teilte der Sprecher der Polizei in Kerkûk (Kirkuk), Amir Shivani, am Montag auf Anfrage von RojNews mit. Auskünfte darüber, ob es sich dabei um die Hauptverdächtigen oder mögliche Helfer und Mitwisser handelt, wurden zunächst nicht gegeben. Auch Angaben zur Herkunft der Festgenommenen machte Shivani nicht.
Firyal Silêman Xalid, die sich innerhalb der kurdischen Befreiungsbewegung Zelal Zagros nannte, war am Donnerstag auf offener Straße vor einer Schule in Kerkûk erschossen worden. Der Schütze und ein Komplize tauchten auf einem Mofa auf und gaben neun Schüsse auf die 1975 in Amûdê geborene Kurdin ab, von denen die meisten tödlich waren. Nach der Tat konnten sie unerkannt entkommen.
Dem Kerkûker Polizeisprecher zufolge hat der Nachrichtendienst der Terrorismusabwehr inzwischen die Ermittlungen im Fall Xalid an sich gezogen. Die Behörde war es auch, die die Festnahmen koordinierte. Weitere Auskünfte wollte Shivani aus ermittlungstaktischen Gründen nicht geben. Derweil wird Firyal Silêman Xalid heute in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien beigesetzt.
Mutmaßliches MIT-Attentat
Die kurdische Bewegung verdächtigt den türkischen Geheimdienst MIT als Urheber des Anschlags auf Xalid. Es wäre nicht der erste Mord an einer kurdischen Revolutionärin außerhalb des türkischen Staatsgebietes, den die Führung in Ankara in Auftrag gegeben hat. Seit dem Attentat auf Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) am 9. Januar 2013 in Paris sind dutzende kurdische Revolutionärinnen, Politikerinnen und Aktivistinnen ermordet worden. Die meisten starben bei Anschlägen in Süd- und Westkurdistan, oftmals durch Drohnenschläge.
Foto: Plakat mit dem Konterfei Firyal Silêman Xalids bei einer Demonstration am Freitag in Bern in der Schweiz | copyleft gegen_oben