Zwangsverwalter verkauft Volksbäckerei

Die Bäckerei wurde an eine der Regierungspartei AKP nahestehende Firma verkauft und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Der Zwangsverwalter von Wan, Gürpinar Osman Doğramacı, verkauft die von der DBP-Stadtverwaltung eingerichtete Volksbäckerei. Die Bäckereikooperative verteilte in Xoşap (Güzelsu) und Norduz Brot für den Minimalbetrag von 50 Kuruş. Nachdem der türkische Staat die Stadtverwaltung absetzte, den legitimen Kobürgermeister inhaftieren ließ und an seiner Stelle einen Zwangsverwalter einsetzte, griff dieser die von der Stadtverwaltung unterstützten Kooperativen an. Die Bäckerei wurde geschlossen und gegen die Stadtverwaltung ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Schon zuvor war es eine der ersten Handlungen des Zwangsverwalters gewesen, die Beschriftungen der Gebäude auf Kurdisch zu entfernen. Das Muharrem-Taş-Gesundheitszentrum hatte er ebenfalls schließen lassen. Die von der DBP-Stadtverwaltung aufgebauten selbstverwalteten Einrichtungen übergab er an die Stiftung von Sümeyya Erdoğan, der Tochter des Staatschefs Tayyip Erdoğan.

Zuletzt wurde nun vom Zwangsverwalter die Volksbäckerei geschlossen, die die arme Bevölkerung mit Brot versorgt hatte. Die Bäckerei wurde an eine der Regierungspartei AKP nahestehende Firma verkauft und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet: Der Zwangsverwalter behauptet, dass das an die Bevölkerung verteilte Brot der Öffentlichkeit Schaden zugefügt habe und das Geld an andere Orte geflossen sei.