Ein Zivilist, der bei dem Luftschlag am Sonntag auf die Region Şengal in Südkurdistan verletzt wurde, ist gestorben. Das teilt der Kampfverband Nasir al-Mubin mit, dem der Angriff offenbar gegolten hat. Ein Mitglied der Gruppe ist verletzt und befindet sich im Krankenhaus.
Der türkische Drohnenangriff hat sich am frühen Sonntagabend im Dorf Xelef (Khalaf) in der Gemeinde Barê ereignet. Das Todesopfer gehörte den Nasir al-Mubin zufolge zu einem Team, das an der Sanierung von Brunnen und Bewässerungsanlagen in Şengal arbeitet. „Dieser Angriff ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem türkischen Geheimdienst MIT und den Kräften der PDK. Er ist Teil des Abkommens vom 9. Oktober und zielt darauf ab, den Willen der Menschen in der Region zu brechen und ein neues Ferman einzuleiten”, erklärt der Kampfverband.
„Jahrelang haben wir uns dem Feind widersetzt, hunderte Gefallene hat uns dieser Kampf bereits gekostet. Jetzt scheint erneut ein schmutziger Plan gegen unsere Kräfte aktiviert worden zu sein. Wir ermahnen die PDK und warnen sie: Freundet euch nicht mit den Feinden der unterdrückten Völker an, kehrt ab von eurer feindschaftlichen Haltung der Bevölkerung Şengals gegenüber. Gebt eure konspirativen Pläne und Angriffe auf“, heißt es in der Stellungnahme der Kräfte von Nasir al-Mubin.
Der Kampfverband erinnert an eine Reihe tödlicher Angriffe im vergangenen Jahr in Şerfeddin und Xanasor, bei denen dreizehn Mitglieder von Nasir al-Mubin getötet wurden. Auch zehn Zivilisten kamen dabei ums Leben. „Die Ermittlungen zu den jüngeren Attacken auf unsere Region haben ergeben, dass die Angriffe in mindestens zwei Fällen auf Grundlage der Zusammenarbeit von PDK und MIT erfolgten. Um den Frieden in Şengal zu bewahren, haben wir diese Angriffe der PDK bisher nicht als Kriegsgrund gesehen.”
Nur weil die Angriffe auf Şengal bisher nicht als Auslöser von Konflikten gewertet wurden, solle niemand glauben, dass Nasir al-Mubin nicht in der Lage sei, sich zu verteidigen, so die Erklärung: „Wir haben unsere Stärke bereits im Kampf gegen den IS bewiesen. Jedoch möchten wir vermeiden, dass es zu innerkurdischen Konflikten kommt, die der kurdischen Sache einen Schaden hinzufügen. Vor diesem Hintergrund haben wir uns bisher an den Kurs der Umsicht und Vorsicht gehalten. Sollte die PDK an ihrer feindlichen Haltung festhalten, sehen wir uns zu einer Reaktion gezwungen. Daher fordern wir die PDK auf, diese Haltung aufzugeben.“