Verletzte bei Luftangriff in Şengal

Bei dem abendlichen Luftschlag der türkischen Armee auf ein bewohntes Dorf in Şengal sind mindestens zwei Menschen verletzt worden. Der Angriff richtete sich gegen die Verteidigungskräfte Nasir al-Mubin.

Bei dem Drohnenangriff der türkischen Armee auf ein Dorf im ezidischen Siedlungsgebiet Şengal in Südkurdistan (Nordirak) sind mindestens zwei Menschen verletzt worden. Der Luftschlag vom frühen Sonntagabend richtete sich offenbar gegen einen Checkpoint der Verteidigungskräfte Nasir al-Mubin im Dorf Xelef (Khalaf), das verwaltungstechnisch zur Gemeinde Barê gehört. Getroffen wurde ein Fahrzeug von Nasir al-Mubin. Ob sich die Verletzten im Wagen oder außerhalb aufhielten, ist noch unklar. Auch nähere Angaben zu ihrem Zustand liegen noch nicht vor. Sie waren unmittelbar nach dem Angriff in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht worden.

Nach der Attacke versammelten sich einige Bewohner*innen neben dem ausgebrannten Fahrzeugwrack, um eine Erklärung abzugeben. Azad Hussein verurteilte im Namen der Gruppe die Aggression der Türkei gegenüber Şengal: „Ich bekräftige die mehrfach von den Menschen dieser Region geäußerte Haltung, dass wir uns von diesen Angriffen nicht einschüchtern lassen, ganz gleich wie brutal und faschistisch sie auch sein mögen.“ Den Ezidinnen und Eziden sei klar, dass die Türkei einen weiteren Genozid in Şengal bezwecke, führte Hussein weiter aus. „Wir halten am Widerstand gegen Angriffe auf unsere Gemeinschaft fest.“ Ein arabischer Zivilist hielt ebenfalls eine kurze Rede.

Derweil sind die über Şengal kreisenden Aufklärungsflugzeuge noch immer nicht umgekehrt. Es finden weiterhin intensive Luftaktivitäten in der Region statt.