In Luzern haben Tausende Menschen die Gründung der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gefeiert. Die Teilnehmenden kamen am Samstag aus der ganzen Schweiz in der Eventlocation Messe Luzern zusammen, um 45 Jahre Widerstand zu feiern. Die Veranstaltung war zugleich zentraler Ausdruck für die Unterstützung der am 10. Oktober international gestarteten Kampagne für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage.

Hauptredner auf der Veranstaltung war der kurdische Politiker Fuat Kav, der sich bereits vor der Gründung der PKK am 27. November 1978 für die Rechte der Kurdinnen und Kurden in der Türkei engagierte und nach dem Militärputsch von 1980 zwanzig Jahre in türkischen Gefängnissen verbrachte, davon acht Jahre im berüchtigten Gefängnis von Diyarbakır, der „Hölle von Amed“. Er beteiligte sich am Widerstand und erfuhr dort unfassbare Formen der Grausamkeit. Seine Erfahrungen brachte er in der 2011 erschienenen Novelle „Mavi Ring“ zum Ausdruck. Der politische Aktivist, Journalist und Autor beschrieb die PKK in seiner Rede als „nicht endenden Roman“ und das Symbol des Widerstands des kurdischen Volkes:

„Die Gründung der PKK hat Kurdistan und die Türkei und sogar die Weltgeschichte geprägt. Heute wissen die Völker des Nahen Ostens und der Welt, dass die PKK zu einer Kraft geworden ist, deren Willen sich nicht brechen lässt und die nicht übergangen werden kann. Diese Tatsache ist Freund und Feind bekannt.“

Die Auslöschung des kurdischen Volkes verhindert

Die PKK habe die Auslöschung des kurdischen Volkes verhindert, so Fuat Kav weiter: „Wenn der Kampf der PKK nicht gewesen wäre, würde heute niemand mehr von der Existenz des kurdischen Volk sprechen. Die PKK und Rêber Apo [Abdullah Öcalan] haben die Kurdinnen und Kurden zu einer weltweit bekannten Kraft gemacht. Die PKK kann heute nicht mehr aus der politischen Gleichung ausgeschlossen werden.“

Kav verwies in seiner Rede auch auf die Totalisolation des PKK-Begründers Abdullah Öcalan in türkischer Haft und betonte, dass der kurdische Vordenker freigelassen werden muss, um eine politische Lösung zu ermöglichen. Er rief zur Beteiligung an der Kampagne auf und sagte: „Wir werden die Isolation durchbrechen und Rêber Apo befreien.“

Weitere Redner:innen gingen ebenfalls auf die Bedeutung der PKK für den Kampf um Würde und Freiheit ein. Im Kulturprogramm traten die Tanzgruppe Govenda Swisre, ein Frauenchor aus Basel sowie die Musiker:innen Kawa Urmiye, Şiyar û Dijwar, Ali Jiyan, Zozan Zudem und Farqin Azad auf. Es wurde bis in den späten Abend getanzt.