Zabihi-Brüder in Rojhilat beigesetzt

In der Stadt Bane in Ostkurdistan wurden die getöteten Zabihi-Brüder unter großer Anteilnahme beigesetzt.

In der ostkurdischen Stadt Bane (Provinz Sine/Sanandaj) wurden die getöteten Zabihi-Brüder unter großer Anteilnahme beigesetzt. Die verkohlten Leichname von Rahim und Kaywan Zabihi waren am Freitag in einem Abhang im Distrikt Nizro in einem brennenden Fahrzeug entdeckt worden. Beide Männer befanden sich an Händen und Füßen gefesselt auf dem Rücksitz des Fahrzeugs. An der Beisetzung der beiden auf dem Friedhof des Dorfes Selim Beg nahmen heute zahlreiche Trauernde teil. Unter ihnen waren auch viele Kunstschaffende aus Rojhilat.

Der Regisseur Rahim Zabihi genoss in Rojhilat große Bekanntheit für seine Iran-kritischen Filme wie „Hawar“ (Hilferuf) und „Welatê Efsanê“ (Das Land der Legenden) und wurde sowohl national als auch international mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Zuletzt arbeitete er mit seinem Bruder Kaywan an einer Dokumentation über das Schicksal der Kolber (Lastenträger), die im Grenzgebiet von Süd- und Ostkurdistan aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Perspektiven und der hohen Arbeitslosigkeit unter schwierigsten Umständen ihr Leben riskieren, um ein Einkommen für sich und ihre Familien zu erzielen. Auch deshalb deuten die Todesumstände von Rahim und Kaywan Zabihi auf eine extralegale Hinrichtung durch die paramilitärische Revolutionsgarde des Iran hin, vermuten Aktivist*innen in Rojhilat. Gegenüber der Menschenrechtsorganisation Hengaw berichtete ein Zeuge, kurz nach dem Fund der Leichname iranische Regimekräfte am Haus der beiden Verstorbenen beobachtet zu haben. Aufgrund seines aktuellen Filmprojekts über die Kolber sei Rahim Zabihi in der letzten Zeit mehrfach in die Zentrale der Revolutionsgarde zitiert worden, wo er von Paramilitärs bedroht worden sein soll. Zuletzt wurde er nur zwei Tage vor dem Fund seines Leichnams aus dem Gewahrsam der Pasdaran entlassen. Das lasse darauf schließen, dass die Täter aus den Reihen der iranischen Revolutionsgarden kommen, sagten die Aktivist*innen.

Unterdessen verkündete der Landrat von Bane die offizielle Version zum Tod der beiden Brüder. Der Mörder sei sehr schnell gefasst worden, bei seiner Vernehmung habe er außerdem angegeben, aus wirtschaftlichen Gründen gehandelt und die beiden Männer getötet zu haben. Die Bevölkerung geht allerdings nach wie vor von einem heimtückischen, politischen Mord aus.