YNK: Wir werden Hewlêr zurückerobern

Vor 28 Jahren verbündete sich die PDK mit dem Massenmörder Saddam Hussein, um die kurdische Regionalhauptstadt Hewlêr zu besetzen. Die YNK bewertet den Vorgang als einen der bedeutendsten Akte des Verrats am kurdischen Volk.

Erklärung zum 31. August 1996

Die Patriotische Union Kurdistans (YNK) hat im Vorfeld der für den 20. Oktober 2024 angesetzten Parlamentswahlen in der kurdischen Autonomieregion im Irak (KRI) den Slogan „Wir werden Hewlêr zurückerobern“ ausgerufen. Das Politbüro der YNK erinnerte in einer Mitteilung an die Geschehnisse vom 31. August 1996, als die Auseinandersetzungen mit der rivalisierenden Demokratischen Partei Kurdistans (PDK) eskalierten und Hewlêr (Erbil) von der irakischen Armee besetzt wurde.

„Wir nähern uns dem Gedenken an den Verrat vom 31. August, als eine von Baath-Panzern unterstützte kurdische Partei 1996 die Integrität des kurdischen Parlaments untergrub“, erklärte die YNK. In diesem Jahr sei das Gedenken aufgrund der bevorstehenden Parlamentswahlen von besonderer Bedeutung.

Das Datum markiert den Höhepunkt der Machtkämpfe zwischen der PDK und YNK in den 1990er Jahren. Nachdem die YNK in Südkurdistan militärische Überlegenheit gewonnen hatte, bat der PDK-Vorsitzende Mesûd Barzanî den irakischen Machthaber Saddam Hussein um Unterstützung gegen seinen Rivalen Celal Talabanî, den Vorsitzenden der YNK. Am 31. August 1996 drangen die Republikanischen Garden der irakischen Baath-Regierung mit mehreren Panzerdivisionen in die Schutzzone nördlich des 36. Breitengrades vor und griffen auf Seiten der PDK in die Kampfhandlungen ein. Mit Unterstützung von bis zu 40.000 irakischen Soldaten gelang es der PDK, die von der YNK gehaltene kurdische Hauptstadt Hewlêr einzunehmen. Nach der Einnahme der Stadt kam es zu Massenexekutionen an YNK-Kämpfern. Auch das Parlamentsgebäude in Hewlêr wurde besetzt.

Die YNK erklärte, die Gründung des Parlaments im Jahr 1992 sei „die erste Erfahrung mit Demokratie in der Region Kurdistan“ gewesen. Die gewalttätige Einnahme des Regionalparlaments mit Unterstützung des Massenmörders Saddam sei als einer der bedeutendsten Akte des Verrats am kurdischen Volk in die Geschichte eingegangen.