Wir sind in der Lage, jeglichen Angriff auf unser Land abzuwehren

Die Widerstandseinheiten Şengals YBŞ und YJŞ haben eine gemeinsame Erklärung zu den Angriffen einer PDK-nahen bewaffneten Einheit auf Şengal veröffentlicht.

„Am 2. März machte sich eine Gruppe Banditen, die dem ENKS angehören und sich selber ‚Roj-Peschmerga‘ nennen, von Sihelan und Duhok auf den Weg nach Şengal. Um 13.30 Uhr erreichten die Banditen Xanesor. Um den Grund ihres Erscheinens zu erfahren, haben unsere Kräfte mit dieser Gruppe gesprochen. Bei der Unterredung kristallisierte sich heraus, dass diese Gruppe gekommen war, um den Şengal zu besetzen. Ebenso wollten sie auch die anderen Gebiete, die unter unserer Kontrolle stehen, unter ihre Kontrolle zu bringen.

Die Bevölkerung, die sich am Ort befindet, zeigte ihre Unzufriedenheit über das Kommen der Banditen, in dem sie sich direkt gegen sie wandten und Frauen, Kinder und Alte gegen diese ihren Protest zeigten. In dem Moment ergriffen unsere Kräfte Vorsichtsmaßnahmen, um ein Vordringen der Gruppe zu verhindern und das Aufkommen von Spannungen anderer Art zu verhindern.

Daneben setzten wir unsere Bemühungen fort, diese Gruppe zur Rückkehr zu bewegen. Doch trotz all unserer Bemühungen griffen die Banditen am Morgen des 3. März unsere Kräfte von mehreren Seiten aus zeitgleich mit 30 Militärfahrzeugen des Typs Jammer, mit gepanzerten Fahrzeugen und Waffen verschiedenster Gattung an. Unsere Kräfte gaben daraufhin dem Angriff im Rahmen der Verteidigung Antwort, worauf hin das Gefecht seinen Lauf nahm.

Das Gefecht dauerte etwa drei Stunden. Bei den Gefechten fielen sieben unserer Weggefährten, darüber hinaus wurden zwanzig weitere verletzt. Zwei unter den Gefallenen waren Kämpfer der Volksverteidigungskräfte HPG. Um das Gefecht zu verhindern, waren unsere beiden Genossen dazwischen gegangen und verloren ihr Leben.

Es ist schon sehr seltsam, aber auch bedeutsam, dass der Angriff nach Verhandlungen in Ankara gestartet wurde. Es ist ganz offensichtlich, dass es dort zu einer Verständigung gekommen ist. Die angreifenden Banditen wurden direkt vom MIT (türkischer Geheimdienst) finanziert und ausgebildet. Auf diese Weise lässt sich diese Gruppe den Interessen der Türkei entsprechend überall benutzen.

In dieser Gruppe von Banditen sind auch sunnitische Gruppen, die während des Ferman (74. Völkermord an den Eziden im August 2014) dem IS geholfen haben.

Das ezidische Volk wird in keinster Weise akzeptieren, dass solche Gruppen sich auf ihrem Boden befinden, und wird sie als Besatzer betrachten.

Wir haben nichts dagegen, wenn Kräfte der Peschmerga der Kurdischen Autonomieregion nach Şengal kommen. Ohnehin gibt es im Şengal Peschmerga-Einheiten.

Aktuell bereiten sich die genannten Banditen erneut auf einen Angriff auf unsere Kräfte im Şengal vor. Diese Situation ist Basis für das Aufkommen neuer Spannungen. Wir werden, wie die Situation auch aussehen mag, mit allen Mitteln die Region verteidigen. Wir sind in der Lage, jeglichen Angriff auf unser Land abzuwehren. Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren genug Opfer dafür geleistet.

Wir rufen alle Völker Kurdistans, allen voran das Volk der Eziden dazu auf, ihre Stimme gegen diese barbarischen Angriffe zu erheben. Zeigt mit eurer Haltung einen patriotischen und gemeinsamen Geist. Dieser Angriff ist die Fortsetzung des 74. Ferman. Das ezidische Volk muss sich dessen bewusst sein und in diesem Bewusstsein seine Unterstützung in Kurdistan und überall fortsetzen.

Wir rufen die Eziden innerhalb der mit der PDK verbundenen Peschmerga dazu auf, nicht auf deren Spiel hereinzufallen. Diese Gruppen der Banditen sind feindlich gegenüber allen Eziden und Kurdistan eingestellt.“