Wieder Kolber im Grenzgebiet getötet

Iranische Sicherheitskräfte haben in Ostkurdistan zwei im Grenzhandel tätige Kolber getötet.

Die Tötungen von Kolbern durch iranische Regimekräfte reißen nicht ab. Wie der Iranische Menschenrechtsverein berichtet, sind in den ostkurdischen Provinzen Kirmaşan (Kermanschah) und Serdeşt (Sardasht) zwei weitere Kolber Opfer der willkürlichen Gewalt von Sicherheitskräften geworden. Demnach stürzte der Kolber Sebur Qadrî (47) gestern Abend in Pawe in eine Schlucht und verstarb, als er mit seiner Last vor einem Angriff floh. Nach Angaben des Menschenrechtsvereins ist ein weiterer Lastenträger bereits am 7. Juni bei einem gezielten Angriff von Grenzsoldaten getötet worden.

Systematischer Gewalteinsatz gegen Kolber und Kesibkar

Im Grenzgebiet von Süd- und Ostkurdistan verlieren jedes Jahr Dutzende Kolber und Kesibkar (Grenzhändler) bei Angriffen von iranischen Regimekräften ihr Leben oder werden schwer verletzt. Wegen der schlechten wirtschaftlichen Perspektiven und der hohen Arbeitslosigkeit riskieren sie unter schwierigsten Umständen ihr Leben. Aus Sicht der Behörden stellen Kolber und Kesibkar ein Sicherheitsrisiko dar. Im Zuge dessen verhängte das iranische Regime Anfang des Jahres ein Verbot über den Grenzhandel. Kurz darauf brachen überall im Iran und Rojhilat Proteste und Aufstände aus. An den Demonstrationen gegen die Wirtschaftspolitik des Regimes hatten sich auch Gewerbetreibende und Studierende beteiligt.