Wan: Zwangsverwalter treibt Wasserpreis in die Höhe

Nach der Einsetzung eines Zwangsverwalters über die von der HDP regierte Stadt Wan wurde der Wasserpreis um 43 Prozent gesteigert. Dabei ist die Arbeitslosigkeit in der nordkurdischen Stadt auf 80 Prozent gestiegen.

Die sozialen Probleme in der unter Zwangsverwaltung stehenden nordkurdischen Großstadt Wan (Van) nehmen immer weiter zu. Nach der Ernennung eines Zwangsverwalters am 19. August 2019 begann die Stadtverwaltung den Wasserpreis in die Höhe zu treiben. Obwohl die Bevölkerung zu 80 Prozent arbeitslos ist und unter der Armutsgrenze lebt, schränkt der Zwangsverwalter die ökonomische Entwicklung der Stadt weiter ein. Die Großstadt ist auch Jahre nach dem Erdbeben von 2011 gezeichnet. Aufgrund der Wirtschaftskrise mussten Tausende Läden schließen, und die meisten von ihnen wurden zwangsversteigert. Das AKP-Regime hat auch den Grenzhandel mit Ostkurdistan und dem Iran, eine der wichtigsten Einkommensquellen der Region, verboten. Die Landwirtschaft kam durch Weideverbote praktisch zum Erliegen.

Das einzige, was der Staat tut, ist uns auszubeuten“

Die Menschen in Wan klagen, dass sie nicht einmal in der Lage sind, täglich Brot zu kaufen. Eine Einwohnerin erklärt gegenüber ANF: „Hier gibt es keine Arbeit. Wo es keine Arbeit gibt, gibt es auch kein Einkommen. Wir konnten unsere vorherigen Wasserrechnungen bereits nicht bezahlen. Da wir nicht bezahlen können, wird jetzt zwangsvollstreckt. Jetzt ist das Wasser um 43 Prozent verteuert worden. Der Staat beutet dieses Volk nur aus. Der Staat hat uns nichts mehr zu geben.“