Beim Einsturz einer Mauer am alten Käsemarkt in der nordkurdischen Provinz Wan (Van) ist am Donnerstag ein elfjähriger Junge ums Leben gekommen. Zwei weitere Menschen wurden verletzt.

Die von der Kommunalverwaltung unter Federführung eines von der AKP eingesetzten Zwangsverwalters beauftragten Sanierungsarbeiten wurden nach Angaben von Helfern der Medizinischen Rettungsmannschaft UMKE (Ulusal Medikal Kurtarma Ekipleri) ohne Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. Hinweise für die Sanierungsarbeiten an dem Käsemarkt oder eine Absperrung der Baustelle habe es nicht gegeben, so der UMKE-Freiwillige.

Laut Augenzeugenberichten wollten sich der elfjährige Harun Cengiz und die beiden Verletzten im Schatten der Mauer von der Hitze abkühlen, als es zum Einsturz der Mauer kam. Die Bergungskräfte konnten nur noch den leblosen Körper des Jungen aus den Trümmern bergen. 

Zwangsverwalter: Hinweisschilder vorhanden

Unterdessen erklärte die Lokalverwaltung in einer schriftlichen Stellungnahme, dass die Sanierungsarbeiten am alten Käsemarkt ausgeschildert gewesen seien. „Aufgrund des tragischen Unfalls wurden bereits polizeiliche und staatsanwaltliche Ermittlungen aufgenommen“, hieß es in der Erklärung.