Die Guerillaorganisationen HPG (Volksverteidigungskräfte) und YJA Star (Verbände freier Frauen) haben einen weiteren Vormarschversuch der türkischen Armee auf die strategische Westfront der Zap-Region in Südkurdistan erfolgreich abgewehrt. Wie das Pressezentrum der HPG in einer am Dienstag vorgelegten Bilanz zum Kriegsgeschehen der vergangenen Tage mitteilte, versuchten Besatzungstruppen am Samstag, auf das Widerstandsmassiv Girê Cûdî vorzurücken. Die dortigen Kämpferinnen und Kämpfer hielten dagegen, es wurden schwere Waffen eingesetzt. Nach etwa neun Stunden zogen sich die Besatzer wieder zurück.
Ebenfalls am Girê Cûdî wurde am Silvestertag eine Aktion mit mittelschweren Waffen durchgeführt, die sich gegen feindliche Soldaten in offenem Gelände richtete. Dabei wurde den HPG zufolge ein Besatzer getötet. Am selben Tag intervenierten die YJA Star gegen Hubschrauberaktivitäten in der Region. Die Maschinen mussten infolge der Guerillaartillerie beidrehen.
Weitere Aktionen fanden an Neujahr statt. Insgesamt viermal gingen die Guerillaeinheiten gegen türkische Stellungen im Umland des Girê Cûdî vor, drei davon wurden schwer getroffen. Die Frauenguerilla nahm darüber hinaus ein taktisches Überwachungssystem ins Visier, das Besatzungstruppen in der Gegend des Gipfels installiert hatten. Wie die HPG mitteilen, wurden die Kameras mittels Sniper-Taktik vernichtet.
Angriffe der türkischen Armee
Aus der HPG-Bilanz gehen auch Informationen zu den jüngsten Angriffen der türkischen Armee auf Guerillagebiete und Siedlungen in Südkurdistan hervor. So wurden in den beiden vergangenen Tagen drei Angriffe auf die Guerillastellungen in Girê Cûdî verzeichnet, die von mit Sprengstoff beladenen Drohnen verübt wurden. Weitere 32 Angriffe im Zeitraum zwischen dem 29. Dezember 2023 und 1. Januar 2024 führten türkische Kampfflugzeuge durch. Die Luftschläge richteten sich gegen Gebiete in den Regionen Gare, Metîna, Xakurke und Zap. Mit 18 an der Zahl fanden die meisten Bombardements in Xakurke statt. Dort verzeichneten die HPG auch mehrere Attacken von Kampfhubschraubern. In allen angegriffenen Orten schlugen auch von Bodentruppen der türkischen Armee abgefeuerte Panzer- und Artilleriegranaten ein.