Verhaftungen wegen Konya-Protesten in Wan

In Wan sind drei Personen wegen ihrer Teilnahme an einem Protest gegen den Mord an einer kurdischen Familie in Konya verhaftet worden.

In Wan sind drei Personen wegen ihrer Teilnahme an einer Demonstration gegen den Mord an der kurdischen Familie Dedeoğulları in Konya verhaftet worden. Rojhat Duman, Dilovan Duru und Nurullah Pekbay wird Verstoß gegen das türkische Versammlungsgesetz und Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen. Sie befanden sich seit dem Wochenende in Polizeigewahrsam. Erst am heutigen Freitag wurden sie an die Strafabteilung des Amtsgerichts in Wan überstellt.

Zu den Festnahmen war es am Samstag bei einer von der Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern angegriffenen Demonstration im Zentrum von Wan sowie am Folgetag bei Razzien gekommen. Unter ihnen befanden sich auch Hazal Karabey vom Parteirat der HDP und Sinan Ok, wissenschaftlicher Mitarbeiter der HDP-Abgeordneten Muazzez Orhan. Gegen Karabey und Ok sowie fünf weitere Festgenommene ordnete das Gericht behördliche Meldeauflagen als Präventivmaßnahme an.

Die ursprünglich aus Qers (tr. Kars) stammende Familie Dedeoğulları war am Freitag vor einer Woche Opfer eines rassistischen Angriffs geworden. Sieben Mitglieder – Yaşar Dedeoğulları, Barış Dedeoğulları, Serpil Dedeoğulları, Serap Dedeoğulları, İpek Dedeoğulları, Metin Dedeoğulları und Sibel Dedeoğulları – wurden von türkischen Nationalisten getötet. Nach den Morden wurde das Haus angezündet. Die Tat hat bei der kurdischen Bevölkerung Wut und Entsetzen ausgelöst. In zahlreichen Städten in der Türkei sowie in Nordkurdistan, aber auch im Ausland, trieb die Empörung über die Auslöschung der Familie aufgebrachte Menschen auf die Straßen. Zu dem Protest in Wan hatten neben der HDP auch die CHP, EMEP, ESP und 23 in Wan ansässige NGOs aufgerufen.