Türkei-Wahlen: „Zur Not gehe ich zu Fuß“

In Wan sind die Standorte der Wahlurnen für die Wahlen am 24. Juni verlegt worden. Die hundertjährige Meryem Ayaz kündigt an, zur Not zu Fuß zum sechs Kilometer entfernten Wahllokal zu gehen.

Der Hohe Wahlausschuss (YSK) der Türkei hat beschlossen, bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 24. Juni 224 Wahlurnen in der nordkurdischen Provinz Wan zu verlegen. Von der Entscheidung betroffen sind 21 Wahllokale im Bezirk Qerqelî (Özalp), darunter auch im Viertel Memedelan (Mehmetalan). Bei früheren Wahlen hat die Demokratische Partei der Völker (HDP) in Memedelan 98 Prozent der Stimmen erhalten. In dem Viertel gibt es 293 Stimmberechtigte. Das Wahllokal wurde in das sechs Kilometer entfernte Asteco-Viertel (Tepedam) verlegt.

Die hundertjährige Meryem Ayaz aus Memedelan erklärt, zur Not auch zu Fuß zur Stimmabgabe gehen zu wollen: „Wir werden alle wählen gehen, wohin sie die Wahlurne auch bringen. Die HDP hat kein Problem mit der Zehn-Prozent-Hürde. Wir werden bei der Wahl Erfolg haben.“

Ihre Nachbarin Fatma Güçlü stimmt ihr zu: „Wir werden unser Stimmrecht unter allen Umständen nutzen. Wir gehen schließlich auch zu Fuß auf die Hochweiden und zum Kräutersammeln. Genauso werden wir auch zur Wahlurne gehen.“