Tränengas und Wasserwerfer auf Mütter in Silopiya

Die türkische Polizei hat in der nordkurdischen Kreisstadt Silopiya eine Kundgebung von Angehörigen hungerstreikender Gefangener mit Tränengas und Wasserwerfern angegriffen. Mehrere Mütter und die HDP-Abgeordnete Nuran Imir wurden verletzt.

In der nordkurdischen Kreisstadt Silopiya (Silopi, Provinz Şirnex/Şırnak) ist eine Kundgebung von Angehörigen hungerstreikender politischer Gefangener von der Polizei angegriffen worden. Bei dem Angriff, bei dem Tränengas und Wasserwerfer zum Einsatz kamen, wurden zahlreiche Menschen, darunter die HDP-Abgeordnete Nuran Imir, verletzt.

Die unter anderem aus den nahegelegenen Kreisen Hezex (Idil) und Cizîr (Cizre) angereisten Angehörigen wollten mit einer Kundgebung auf den Hungerstreik tausender politischer Gefangener aufmerksam machen, der seit mehreren Monaten für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan durchgeführt wird.

Die Polizei verwies auf ein Aktivitätsverbot des Provinzgouverneursamtes und erklärte ihre Bereitschaft zum Übergriff, sollte eine Presseerklärung verlesen werden. Als sich die Mütter der Gefangenen vor dem Gebäude der HDP versammelten, wurde die Gruppe eingekesselt. Daraufhin erklärten Nuran Imir und Zeki Irmez, der Ko-Vorsitzende des HDP-Provinzverbands von Şirnex, das willkürliche Verbot der Kundgebung nicht zu akzeptieren. Anschließend setzten Polizisten die Menschenmenge mit Wasserwerfern und Tränengas unter Beschuss.

Viele Mütter erlitten einen Schwächeanfall und flüchteten in die HDP-Zentrale. Die Parlamentarierin Nuran Imir protestierte gegen das gewaltsame Vorgehen der vermeintlichen Sicherheitskräfte. Daraufhin wurde die Politikerin am Arm gepackt und weggezerrt.

Mittlerweile befinden sich die Verletzten im städtischen Krankenhaus in Silopiya. Die Belagerung des Parteigebäudes durch die Polizei hält unterdessen weiter an.