Straßburg: Ausschlaggebend ist Öcalans Meinung

Der Hungerstreik in Straßburg geht weiter. Ausschlaggebend für die Aktivistinnen und Aktivisten ist die Meinung Abdullah Öcalans, deren Veröffentlichung mit Spannung erwartet wird, erklärt Mustafa Sarıkaya.

Dem von der HDP-Abgeordneten Leyla Güven am 7. November 2018 initiierten Massenhungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan haben sich am 17. Dezember 14 Aktivistinnen und Aktivisten in Straßburg angeschlossen. Während nach dem Anwaltsbesuch bei Öcalan vor drei Tagen weiterhin auf eine Erklärung zum Gesprächsinhalt gewartet wird, geht der Hungerstreik in Straßburg weiter. Hunderte Menschen aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz haben die Aktivist*innen heute besucht.

Der Aktivist Mustafa Sarıkaya gab gegenüber den anwesenden Journalist*innen eine Erklärung zur aktuellen Situation ab. Der kurdische Politiker hat bereits zwanzig Jahre in türkischen Gefängnissen verbracht und an mehreren Hungerstreiks teilgenommen. Den Massenhungerstreik bezeichnete er als „großen Widerstand“, der größte Widerstand finde jedoch auf Imrali statt. „Die Öffentlichkeit wartet seit dem Anwaltsgespräch gespannt darauf, was Abdullah Öcalan gesagt hat. Auch wir verfolgen die Geschehnisse intensiv“, sagte Sarıkaya.

Der Hungerstreik verfolge einen konkreten Zweck, der das Schicksal des kurdischen Volkes betreffe, führte er weiter aus. Das Ziel sei es, die Isolation Öcalans zu durchbrechen. Aktuell würden die Hungerstreikenden in den türkischen Gefängnissen und an anderen Orten weltweit informiert, in dieser Zeit werde die Aktion fortgesetzt. „Für uns ist die Botschaft Abdullah Öcalans ausschlaggebend. Dementsprechend werden wir unsere Haltung öffentlich machen. Ich möchte jedoch daran erinnern, dass wir uns in einer sehr kritischen Phase befinden. Unsere Aktion verfolgt ein konkretes Ziel. Bis jetzt haben zwei Gespräche auf Imrali stattgefunden. Auch wir möchten in allen Einzelheiten darüber informiert werden.“

Außer der von dem Anwaltsteam Öcalans erwarteten Erklärung sei für die Aktivist*innen auch eine Stellungnahme der kurdischen Befreiungsbewegung wichtig, sagte Sarıkaya und rief die Öffentlichkeit dazu auf, die Erklärung der Anwälte abzuwarten.