Steigende Suizidrate in Ostkurdistan

In Rojhilat (Ostkurdistan / Iran) kommt es immer häufiger zu Suiziden. Als Hintergrund wird der politische und wirtschaftliche Druck des iranischen Regimes vermutet.

Die Anzahl der Selbstmordfälle in Rojhilat steigt. In Kamyaran in der Provinz Sinê haben sich in den letzten vier Tagen zwei Menschen das Leben genommen. In Kirmanşan hat sich ein Mann, der das Erdbeben im November verletzt überlebt hatte, auf dem Kasri-Cedid-Platz erhängt.

Am Freitag hat sich Gulmurad Ezîzî in Kamyaran erhängt. Der Vater von fünf Kindern soll aufgrund seiner Arbeitslosigkeit Selbstmord begangen haben. In der gleichen Stadt nahm sich Ehmed Feyzî am Montag das Leben, indem er sich von dem Staudamm Zivya stürzte. Der junge Vater von zwei Kindern soll ebenfalls unter wirtschaftlichen Problemen gelitten haben.  

Der 16. Selbstmord nach dem Erdbeben in Kirmanşan

In Kirmanşan reißen die Suizidfälle nach dem Erdbeben am 12. November nicht ab. Wie der Menschenrechtsverein Kurdistan kürzlich in einer Erklärung bekannt gab, haben sich seitdem 15 Personen wegen „Arbeitslosigkeit, erlittenem Trauma und Unterdrückung durch das iranische Regime“ das Leben genommen.

Gestern kam die 16. Suizidmeldung aus der Provinz Kirmanşan. Mesam Kerîmî hat in der Stadt Kasri Şirin Selbstmord begangen, indem er sich auf einem öffentlichen Platz erhängte. Kerîmî, der das Erdbeben verletzt überlebt hatte, war Vater zweier Kinder.

Öffentlichkeit und Medien im Iran schweigen weiterhin zu der schwierigen Situation der Überlebenden des Erdbebens. Das Regime ist bemüht, entsprechende Meldungen zu zensieren.