Senioren nach Wochen erstmals wieder draußen

Nach der wochenlangen Ausgangssperre in der Türkei durften chronisch Kranke und über 65-Jährige am Sonntag erstmals wieder an die frische Luft gehen. Vielerorts stürmten Senioren die Parks. Der Massenandrang machte das Abstandhalten zur Illusion.

Seit Wochen galt in Nordkurdistan und der Türkei eine strikte Ausgangssperre für unter 20-Jährige, chronisch Kranke und Senioren über 65, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden. Am Wochenende wurde der „Hausarrest“ gelockert, erstmals konnten damit junge und ältere Menschen wieder ins Freie. Vorerst dürfen sie allerdings nur für bis zu vier Stunden im Umkreis ihrer Wohnung an die frische Luft.

Für tausende Menschen war es der erste Spaziergang seit sieben Wochen. Noch nicht mal kurze Spaziergänge um den Block waren erlaubt. Die Einkäufe hatten Nachbarn und Verwandte übernehmen müssen. Der Massenandrang in den Parks machte das Einhalten des Massenabstands von mindestens anderthalb Metern jedoch vielerorts zur Illusion. In der nordkurdischen Metropole Amed (türk. Diyarbakir) hielten sich die Menschen im Großen und Ganzen an die Vorschriften. Nur vereinzelt kam es zu Verstößen gegen die Maskenpflicht.

Die türkische Regierung hatte vor einer Woche angekündigt, einige Corona-Beschränkungen noch in diesem Monat zu lockern. Ab Montag dürfen beispielsweise Einkaufszentren und Friseurläden wieder öffnen. Zudem wurden Reisebeschränkungen für sieben von 31 Städten und Provinzen aufgehoben. Die Millionenmetropolen Istanbul, Ankara und Izmir bleiben jedoch für 15 weitere Tage weitestgehend abgeschottet.