Bei einem Luftschlag der internationalen Anti-IS-Koalition auf den Berg Qereçox in Südkurdistan sind sechs Milizionäre der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) getötet worden. Das teilte ein Sprecher der irakischen Regierung am Montag mit.
Seit dem Sieg über den sogenannten IS in Nord- und Ostsyrien nehmen die Aktivitäten der Islamisten insbesondere in den zwischen Südkurdistan und dem Irak umstrittenen Regionen wieder zu. Im Mai hatten IS-Mitglieder am Berg Qereçox große landwirtschaftliche Flächen in Brand gesetzt. Der Berg Qereçox liegt direkt hinter dem Flüchtlingscamp Mexmûr. In dem Lager leben Tausende Menschen, die in den 1990er Jahren aufgrund der Repression des türkischen Staates gezwungen waren, ihre Dörfer in Nordkurdistan zu verlassen. Nach langen Fluchtwegen und Aufenthalten in verschiedenen Camps wurde 1998 das Camp Mexmûr gegründet.
Seit mehr als zwei Wochen steht das Lager unter einem Embargo. In dem unter dem offiziellen Schutz der Vereinten Nationen stehenden Camp ist aufgrund der Blockade durch die Regierungspartei PDK die medizinische Versorgung nicht mehr gewährleistet, außerdem entsteht eine Lebensmittelknappheit. Am Donnerstag hat der Volksrat des Flüchtlingslagers einen Appell veröffentlicht, um auf die Zustände in Mexmûr aufmerksam zu machen. Seit dem tödlichen Angriff auf Mitarbeiter des türkischen Geheimdienstes MIT in Hewlêr halten Sicherheitskräfte der PDK die Zufahrtswege in das Camp Mexmûr geschlossen. Dadurch sind die rund 13.000 Einwohner*innen von der Außenwelt abgeschottet.