Schutzschild-Aktivist seit drei Wochen in Gewahrsam

Der am 8. Juli im südkurdischen Sîdekan nach seiner Teilnahme an einer Aktion der „lebenden Schutzschilde“ festgenommene Aktivist Eyub Xelîl befindet sich weiterhin in Gewahrsam. Der PDK-Asayish wirft dem Mann „Bombenbau“ vor.

Der Aktivist Eyub Xelîl befindet sich weiterhin in der südkurdischen Metropole Hewlêr (Erbil) in Gewahrsam. Sicherheitskräfte des PDK-Asayish hatten den Mann am 8. Juli in Sîdekan festgenommen, als er sich auf dem Weg in seine Wohnung in Kerkûk (Kirkuk) befand. Zuvor hatte Xelîl in Bradost an der Aktion „lebender Schutzschilde“ teilgenommen, mit der gegen die türkische Besatzungsoperation in Südkurdistan protestiert wird.

Die Nachrichtenagentur RojNews konnte mit Angehörigen von Eyub Xelîl sprechen. Sein Bruder Ismail Xelîl erklärte, dass dem Aktivisten vorgeworfen wird, „Bomben“ gebaut zu haben. „Das hat man mir in der Hauptzentrale des Asayish in Hewlêr mitgeteilt“, so Xelîl. „Die Ermittlungen gegen meinen Bruder sollen bereits abgeschlossen sein. Wann er an ein Gericht überstellt wird, sei allerdings unklar.“

Einen Tag nach der Festnahme von Eyub Xelîl hatten die Schutzschild-Aktivisten in Bradost im Rahmen einer Presseerklärung die Freilassung des Mannes gefordert. Die Aktivisten hatten die PDK auf das Schärfste kritisiert und unter anderem berichtet, dass die Regionalbevölkerung von Sicherheitskräften der Regierungspartei daran gehindert werde, die Protestierenden zu treffen. Sie bezichtigten die mit der Türkei kollaborierende Partei des Barzanî-Clans des Verrats und forderten die sofortige Freilassung Xelîls.

Die Schutzschild-Aktivisten werden immer wieder mit Repression überzogen. Eine Woche vor der Festnahme Eyub Xelîls waren schon die Aktivisten Mihemed Newzad und Rênwar Eli in Çemçemal festgenommen worden. Seit sich die invasiven Angriffe der Türkei auf südkurdisches Territorium verschärft haben, wird auch der Protest gegen die Autonomieregierung in Hewlêr immer lauter. Das scheint Hewlêr ein Dorn im Auge zu sein, da die PDK-Regierung die türkische Armee bei ihrer „Operation Kralle“ unterstützt.